Fische aus dem Amazonas - Amazonasfische
Der Amazonas als Lebensraum:
Die ursprüngliche Heimat der Amazonasfische ist, wie der Name der Tiere bereits vermuten lässt, der Amazonas. Der Amazonas gilt zwar nur als das zweitgrößte Flusssystem weltweit, allerdings das weltweit wasserreichste. Er verfügt über unzählige Arme und Nebenflüsse und besitzt eine Länge von ungefähr 6.700 km. Der Strom liegt im Norden Südamerikas (z.B. Peru, Kolumbien, Venezuela) und zieht sich in teilweise unendlich vielen Windungen durch die Tiefländer des tropischen Regenwaldes. Durch diese Windungen entstehen völlig unterschiedliche Strömungsverhältnisse und so unterschiedlich ist dadurch auch der Lebensraum der sich so den Tieren und Pflanzen bietet.
Der Amazonas-Fluß zählt zu den wasserreichsten Flüssen der Erde und bietet dadurch vielen Pflanzen und Tieren eine Heimat. So beherbergt der Amazonas vor allem auch eine Vielzahl an Fischarten, Forscher gehen aktuell von einem Bestand von nahezu 1500 Fischarten aus. Je nach Gattung halten sich die Tiere meist bevorzugt in den pflanzenreichen Biotopen auf, an Stellen mit starker oder wenig Strömung oder auch in den flachen Randbereichen in herabhängenden Zweigen/Wurzeln. Dieser Tatsachenbestand ist bei der Einrichtung eines Amazonasbeckens von signifikanter Relevanz. Sie als Fischfreund und Halter sollten auf jeden Fall darauf achten, dass Ihre Amazonasfische von ausreichend Wasserpflanzen umgeben sind, den Grundsatz "Weniger ist mehr" können Sie bei einem Amazonasbecken gern ausser Acht lassen. Große Echinodorus-Pflanzen beispielsweise bilden natürliche Reviergrenzen für größere Zierfische, unter den breiten Blättern können kleinere Salmler gut Deckung finden und Skalare laichen sogar gelegentlich an den großblättrigen Pflanzen.
Das Wasser sollte für Fische aus dem Amazonas weich und mit wenigstens 24 Grad Celsius (je nach Art auch deutlich mehr) recht warm sein. Der pH-Wert sollte bei maximal 7 liegen, viele Arten mögen es auch leicht "sauer". Nur so kann ein naturnaher Lebensraum simuliert werden, in dem sich Ihre Amazonasfische auch wohl fühlen - In ganz nach dem Vorbild der Natur eingerichteten Aquarien fühlen sich ihre Zierfische aus dem Amazonas am wohlsten.
Peru-Altum-Skalar, Pterophyllum cf. scalare peruensis
Beispiele für beliebte Amazonasfische:
Im Amazonas leben die meisten und die farbenprächtigsten Fischarten, viele davon kennt man aus dem Fernsehen, aus dem Zoo oder sie schwimmen in den heimischen Aquarien. Zu den bekanntesten Fischen aus dem Amazonas zählen der Piranha, der Arapaima oder der Amazonasdelfin. Allerdings sind diese besonders bekannten Arten natürlich eher weniger fürs heimische Aqaurium geeignet. Aber der Amazonas beherbergt auch diverse Aquariengeeignete Zierfische, welche auch im heimischen Amazonasbecken ein glückliches Dasein führen. Verwiesen sei hierbei zum Beispiel auf die Diskusfische, die Skalare, die Neons und viele andere Salmler, die Panzerwelse, die Welse und L-Welse, die Kugelfische, die vielen unterschiedlichen Buntbarsche, die Messerfische oder die Zwergbuntbarsche. Es gibt zahlreiche Arten und Gattungen die man erfolgreich Zuhause pflegen kann, egal ob man nun ein 60 cm Einsteigerbecken sein eigen nennt oder aber ein 1000l Showbecken in der Wohnung hat. Die Fülle an Arten im Amazonas lässt keine Wünsche offen, die vielen verschiedenen Farbschläge und Größen der Zierfische bietet für jeden Aquarianer eine riesige Auswahl. Im Folgenden möchten wir Ihnen ein paar der populärsten Amazonasfische für das Wohnzimmer einmal kurz vorstellen.
Blauer Skalar:
Bei dem Blauen Skalar handelt es sich um einen ausgesprochen hübschen Vertreter aus der Familie der Skalare. Er zählt mit zu einem auffallendsten Amazonasfische und wird Ihr Becken unter Garantie optisch bereichern. Die Heimat des Blauen Skalar ist das Amazonas-Einzugsgebiet. Sein ursprünglicher Lebensraum erstreckt sich von den Guyana-Ländern bis nach Peru. DEN Blauen Skalar gibt es übrigens nicht. Aufgrund des weitreichenden Verbreitungsgebietes haben sich im Laufe der Zeit verschiedene Varianten gebildet, welche sich je nach Standort voneinander unterscheiden.
Die Haltung und Pflege eines Blauen Skalars gestaltet sich als verhältnismäßig einfach. Die Tiere können, bei Bedarf, auch paarweise gehalten werden und benötigen ein Aquarium mit einem Fassungsvermögen von mindestens 300l. Im Hinblick auf die Einrichtung des Amazonas-Beckens sollten Sie darauf achten, dass Ihr Amazonasfisch ausreichend Bepflanzung und Rückzugsmöglichkeiten hat. Hierfür eignen sich bspw. Vallisnerien oder Echinodorus. An die Wasserqualität stellt der Blaue Skalar keine gesonderten Bedingungen. Er bevorzugt einen pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5, einen Härtebereich zwischen 3 – 18° sowie eine Wassertemperatur zwischen 24 – 30°C.
Rotkopfsalmler:
Ein weiterer beliebter Amazonasfisch ist der Rotkopfsalmler. Der auch als Hemigrammus bleheri bekannte Salmler steht hier beispielhaft für Salmlergruppe und stammt ursprünglich aus den Flüssen und Bächen Südamerikas. Der Schwarmfisch verfügt über ein friedfertiges Wesen und kann aus eben diesem Grund ohne Komplikationen in Gruppen von über 10 Tieren im Gesellschaftsaquarium gehalten werden. Rotkopfsalmler werden nicht sonderlich groß. Sie erreichen eine Größe von lediglich 5 cm. Ein Becken ab 80 cm Länge ist von daher absolut ausreichend. Im Hinblick auf die Wasserwerte mögen die Schwarmfische einen pH-Wert zwischen 5,5 – 6,5 sowie eine Wassertemperatur zwischen 22 – 31°C.
Weißstirn-Messerfisch:
Der Weißstirn-Messerfisch, welcher in Fachkreisen als Apteronotus albifrons bezeichnet wird, bewohnt ursprünglich die Amazonasgebiete Brasiliens, Ecuadors, Guyanas, Perus oder Venezuelas. Eine Haltung des Amazonasfisches in einem Amazonasaquarium ist möglich. Allerdings sollten Sie im Hinterkopf behalten, dass der Weißstirn-Messerfisch sehr groß werden kann und über ein manchmal etwas feindseliges Wesen verfügt. Von einer Gruppe wird abgeraten. Eine Vergesellschaftung mit ruhigen Fischarten ist hingegen bedenkenlos möglich. Aufgrund ihrer Größe empfehlen Experten Aquarien ab einer Länge von 120 cm. Diese sollten zum Wohlergehen der Tiere gut bepflanzt sein und über diverse Versteckmöglichkeiten in Form von Wurzeln verfügen. Das Beckenwasser selbst sollte über einen Härtegrad zwischen 5 – 6° dGH, einen pH-Wert zwischen 6,5 – 7,0 sowie eine Wassertemperatur zwischen 22 – 28° verfügen.
Bratpfannenwels:
Der Bratpfannenwels (Dysichthys coracoideus) zählt zu den bekanntesten und urigsten Amazonasfischen und repräsentiert in unserem Beispiel die Gruppe der Welse aus dem Amazonas. Dieser zur Gruppe der Branpfannen- und Banjowelse zählende Fisch stammt ursprünglich aus den langsam fließenden Gewässern Südamerikas. Er ist bevorzugt in den Zu- und Nebenflüssen des Amazonas zu finden. Der dämmerungsaktive Bratpfannenwels kann eine Größe von bis zu 15 cm erreichen. Darüber hinaus besitzt er einen abgeflachten Kopf, einen schmalen Schwanz sowie verhornte Seitenhöcker.
Auch in Aquarien ist der Amazonasfisch ein gern gesehener Gast. Das Becken sollte allerdings über ein Fassungsvermögen von mindestens 150 l verfügen und mit einem sandigen Bodengrund ausgestattet sein damit die Tiere sich, ihrem Naturell entsprechend, teilweise eingraben können. Von einer Vergesellschaftung mit kleineren Fischen ist abzuraten, der räuberische Bratpfannenwels könnte diese als zusätzliche Nahrungsquelle ansehen. Beim Beckenwasser sollten Sie darauf achten, dass der ph-Wert zwischen 6-7 und die Wassertemperatur zwischen 24 – 28° liegt.
Villavicencio-Zwergbuntbarsch:
Der auch als Aistogramma macmasteri bekannte Villavicencio-Zwergbuntbarsch ist ein Süßwasserfisch und zählt zur Familie der Cichliden. Sein ursprünglicher Lebensraum ist der Oberlauf des Rio Guaporé sowie der untere Rio Paraguay im Amazonasgebiet Südamerikas. Das charakteristische Merkmal des 6-8 cm großen Amazonasfisches ist seine gestreckte Körperform. Die spektakuläre Färbung des Amazonasfisches ist nicht immer einheitlich. Sie variiert je nach Verfassung und regionaler Abstammung, zudem sind die Männchen deutlich Farbintensiver als die Weibchen.
Aufgrund ihrer auffälligen Farbgebung sind diese Zwergbungbarsche ein begehrter Besatz für Amazonasbecken. Wie für ihre Gattung üblich ist auch dieser Amazonasfisch ein Freund der Haremshaltung. Es empfiehlt sich 2-3 Weibchen pro Männchen ins Becken zu setzen. Des Weiteren sollten Sie darauf achten, dass die Männchen ausreichend Freiraum haben. Beobachtungen haben gezeigt, dass die männlichen Amazonasfische bei zu wenig Platz das Revier aggressiv verteidigen und zu Territorialkämpfen neigen. Das Aquarium sollte aus eben diesem Grund über eine gewisse Beckengröße verfügen. Ein Aquarium mit einer Kantenlänge von 100 cm sowie einem Fassungsvermögen von wenigstens 100 l ist eine geeignete „Behausung“ für Apistogramma-Zwergbuntbarsche. Wie bei nahezu allen Fischarten ist die Nachahmung eines naturnahen Lebensraumes auch bei diesem Exemplar von signifikanter Relevanz. Dies lässt sich ohne Komplikationen realisieren. Alles was Sie dafür benötigen sind vereinzelte Aquarienpflanzen sowie Höhlen als Versteck- und Rückzugsmöglichkeit. An die Wasserqualität stellt der Zwergbuntbarsch nur geringe Ansprüche. Er benötigt lediglich eine Wassertemperatur zwischen 23-27° C, einen pH-Wert zwischen 5,5 – 7 sowie einen Härtegrad zwischen 3-8 dGH°.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen ein paar wertvolle Hintergrundinformationen über die Amazonasfische liefern. Sollten Sie sich jetzt für die Einrichtung eines Amazonasbeckens interessieren ist das gar kein Problem. Wir haben diverse optisch ansprechende und pflegeleichte Amazonasfische im Sortiment und natürlich auch die geeigneten Pflanzen, Wurzeln sowie diverses weiteres Zubehör.