Axolotlpest
Krankheiten sind unglücklicherweise ein fester Bestandteil unseres Daseins. Sie können uns, unsere Freunde und Bekannte oder unsere Haustiere von Zeit zu Zeit betreffen. Kein Lebewesen ist gegen alle Krankheiten komplett immun. Hieraus resultierend ist es nicht verwunderlich, dass auch Ihre Axolotl im Aquarium gelegentlich mit der ein oder anderen Krankheit zu kämpfen haben. Nachforschungen haben allerdings ergeben, dass Axolotl in Haltung weitaus seltener erkranken als ihre Artgenossen in freier Wildbahn. Dieser Tatsachenbestand lässt sich folgendermaßen erklären. Tiere in Gewässern kommen häufiger mit Parasiten in Kontakt, ernähren sich häufig unausgewogener oder werden mit stetig wechselnden Umgebungsbedingungen konfrontiert. Aus eben diesen Gründen sind Axolotl in kontrollierter und hygienischer Haustierhaltung nicht so anfällig für Krankheiten aller Art. Allerdings lässt sich feststellen, dass Axolotl im heimischen Aquarium weitaus schneller an den vereinzelten Krankheiten sterben. Ihre Widerstandskräfte sind nicht so ausgeprägt wie die ihrer freilebenden „Kollegen“. Zusätzlich dazu verfügen freilebende Axolotl über Heilungsmöglichkeiten, die den Tieren im Becken verwehrt bleiben. Hier ist der Halter gefragt.
Eine schlimme, aber glücklicherweise selten vorkommende Axolotlkrankheit ist die Axolotlpest. Das verheerende an dieser Krankheit ist dass sie auf den ersten Blick meist nicht als solche erkannt wird. Aquarianer deuten die eintretenden Krankheitssymptome falsch, übersehen sie oder führen sie irrtümlicherweise auf eine relativ harmlose Verpilzung zurück. Die Konsequenzen sind fatal. Die Krankheit wird unkorrekt oder gar nicht behandelt und in einer Vielzahl der Fälle gibt es für den „Patienten“ dann keine Rettung mehr.
Ursache:
Die Axolotlpest zählt zu den Infektionskrankheiten. Die Krankheitserreger sind genau bekannt. Es handelt sich dabei um die gefährlichen Mykobakterien, welche bereits mehrere Axolotlbestände auf dem Gewissen haben. Bei den Bakterien handelt es sich um eine Verbindung aus Darmbakterien und Pilzen. Sie gehören zur Ordnung der Actinomycetales sowie zur Familie der Mycobacteriaceae. Sie sind unregelmäßig geformt, verfügen über leicht verzweigte Zellen und besitzen eine wesenseigene „Säurefestigkeit“. Dem Krankheitserreger kann man immer und überall begegnen. Man findet ihn im Wasser, im Erdboden, aber auch in der menschlichen und tierischen Schleimhautflora. Dort ernährt er sich von organischem Material sowie abgestorbener Biomasse. Gelangen die Übeltäter erst einmal in den Blutkreislauf des Axolotls, können sie dort ohne Komplikationen die sogenannte Axolotlpest auslösen. Faktoren wie beispielsweise eine schlechte Wasserqualität fördern den Ausbruch und die Verbreitung der todbringenden Infektionskrankheit. Insbesondere Schwermetalle, Chlor oder Stickstoffverbindungen aber auch einfach schlechte Qualität durch Hygienemängel im Beckenwasser sind Gift für Ihre Axolotl und spielen der Axolotlpest in die Hände. Achten Sie von daher immer darauf, dass Sie regelmäßig Wasserwechsel durchführen und Ihre Lieblinge abwechslungsreich ernähren. Darüber hinaus sollten Sie Futterreste und Pflanzenpartikel unverzüglich aus dem Becken entfernen da diese das Wasser enorm belasten.
Symptome:
Eine Axolotlpest zeigt sich für Sie als Aquarianer folgendermaßen: Eines der wohl markantesten Anzeichen für die Krankheit ist die einsetzende Appetitlosigkeit. Die betroffenen Tiere verweigern die Nahrungsaufnahme, magern ab und verenden letztendlich. Weitere Krankheitssymptome wären beispielsweise Verfärbungen, Hautveränderungen (Krusten), leichte Verpilzungen, ein ausgefranster Flossenraum sowie Blutungen und Hautrötungen.
Behandlung:
Mit einer Axolotlpest ist nicht zu spaßen. Die Erkrankung ist hoch ansteckend und führt schnell zum Tod Ihres Bestandes. Hieraus resultierend müssen Sie bereits bei den ersten Anzeichen einer Axolotlpest unverzüglich handeln. Fischen Sie die infizierten Tiere aus dem Becken und „verstauen“ Sie sie in einem dafür vorgesehenen Quarantänebecken um das eigentliche Axolotlbecken reinigen zu können. Darüber hinaus sollten Sie den Tieren ein Heilungsbad mit Gentamycin und/oder Amphotericin einlassen. Täglich 15 Minuten sind ausreichend. Dieses Bad kann entweder im Quarantänebecken oder auch in einem anderen Gefäß erfolgen.
Während sich die Tiere außerhalb des Beckens befinden empfiehlt es sich, dieses gründlichst zu reinigen und zu desinfizieren, am sichersten ist es die gesamte Einrichtung sowie alle Filtermedien zu erneuern da sich beispielsweise Bodengrund oder Pflanzen nur schlecht reinigen lassen. Damit die Axolotlpest nicht erneut ausbrechen kann, sind ausserdem Vorsichtsmaßnahmen einzuleiten: Optimieren Sie die Wasserbedingungen und achten Sie auch auf die Futterrationen. Vorbeugend können Erlenzäpfchen oder auch Produkte des Seemandelbaums verwendet werden.