Columnaris-Infektion
Die Columnaris-Krankheit ist der Feind eines jeden Fischliebhabers und Aquarianers. Sie zählt neben der Weißpünktchen-Krankheit (Ichthyophthirius multifiliis) zu einer der am weitesten verbreiteten Fischkrankheiten. Die Erkrankung wird auch als „Maulpilz“ bezeichnet. Häufig kommt es zu Verwechslungen mit der „Falsche Neonkrankheit“, dies ist allerdings etwas anderes. Es handelt sich bei der Columnaris-Krankheit um eine geläufige und nicht zu unterschätzende bakterielle Infektion, welche in der Mehrheit der Fälle unbehandelt zum Tod des infizierten Fischbestandes führt. Obgleich inzwischen ausreichend Hintergrundinformationen über Krankheitsbild und Krankheitsverlauf vorliegen, sind nach wie vor etliche Zier- und Aquarienfische betroffen.
Kaum ein Fisch ist vor der Columnaris-Krankheit sicher. Da bereits Fische unterschiedlichster Arten erkrankten, lassen sich keine „gefährdeten Gattungen“ herauskristallisieren. Es lässt sich lediglich festhalten, dass das Krankheitsbild anfangs primär bei Lebendgebärenden wie Guppies, Platies, Schwertträgern oder Segelkärpflingen auftrat. Mittlerweile wurden die Erreger aber bei so ziemlich allen Gattungen entdeckt.
Ursache:
Die Columnaris-Krankheit wird durch unterschiedliche Schleimbakterien aus der Familie der Myxo- und Flexibakterien (Flexibacter columnaris) hervorgerufen. Tiermediziner konnten den Erreger inzwischen auf 2 Bakterienarten eingrenzen. Es handelt sich hierbei zum einen um den Chondrococcus columnaris und zum anderen den Cytophaga columnaris. Die Bakterien, welche sich in erster Linie von Eiweißen aus Schleim oder Kot ernähren, verfügen lediglich über eine Größe von 0,5 – 10 Mikrometer und sind in säulenartigen Kolonien angeordnet.
Die Ursachen für den Ausbruch einer Columnaris-Krankheit in Ihrem Becken sind wie so oft von mannigfaltiger Natur. Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass auch bei Columnaris die üblichen Verdächtigen ganz oben auf der Liste stehen: Stress, eine unzureichende Wasserqualität, fehlerhafte Wasserwerte sowie zu viele Fische auf zu engem Raum gelten als Auslöser für die Infektion. Der Krankheitsverlauf ist nicht einheitlich. Studien haben zu dem Ergebnis geführt, dass die Entwicklung der Erkrankung vom jeweiligen auslösenden Bakterienstamm abhängig ist. Als Gemeinsamkeit lässt sich allerdings festhalten, dass die Infektion ausgesprochen kurzlebig ist und sich schnell unter Ihrem Fischbestand ausbreitet. Nicht selten sterben infizierte Fische bereits nach 24 Stunden an den Folgen der Columnaris-Krankheit.
Symptome:
Folgende Symptome deuten auf einen Ausbruch der Columnaris-Krankheit unter Ihren Aquarienfischen hin: Betroffene Fische erkennt man deutlich an den weißen Malen auf dem Körper und den Flossen. Im weiteren Krankheitsverlauf entwickeln sich die Male an den besagten Regionen zu Geschwüren oder rötlichen Entzündungen. Ein weiteres kennzeichnendes Merkmal für einen Krankheitsbefall ist die Bildung eines grau-weißen Flaumfleckens im Maulbereich des Tieres. Diesem Symptom verdankt die Columnaris-Krankheit seine alternative Bezeichnung „Maulpilz“ oder „Maulfäule“. Auch im Hinblick auf das Verhalten der Fische lassen sich vereinzelte Auffälligkeiten ausmachen. Beobachtungen haben gezeigt, dass betroffene Fische die Flossen anlegen und eine Bewegungsart an den Tag legen, die an ein „hin- und herschaukeln“ erinnert. Sollten Sie die soeben erwähnten Krankheitsbilder bei Ihren schuppigen Freunden bemerken, müssen Sie als Aquarianer und Fischfreund schleunigst handeln. Die Columnaris-Krankheit ist hochgradig ansteckend und kann unbehandelt binnen eines Tages Ihren gesamten Fischbestand befallen und vernichten.
Behandlung:
Am optimalsten ist es selbstverständlich, wenn die Krankheit gar nicht erst die Chance bekommt auszubrechen. Treffen Sie daher Vorsichtsmaßnahmen und sorgen Sie bereits im Vorfeld für einen angemessenen Lebensraum in Ihrem Becken! Legen Sie wert auf eine artgerechte Haltung, halten Sie nicht zu viele Tiere in einem zu kleinen Becken, füttern Sie nur angemessene Portionen und setzen Sie die Fische keinem unnötigem Stress aus. Zusätzlich dazu ist es empfehlenswert, die Wasserwerte kontinuierlich zu kontrollieren und durch regelmäßige Wasserwechsel für eine gute Wasserqualität im Aquarium zu sorgen.
Sollten sich dennoch Anzeichen einer Columnaris-Krankheit unter Ihren Fischen bemerkbar machen, müssen Sie schnell und unverzüglich „Rettungsmaßnahmen“ einleiten um eine weitere Ausbreitung und ein Fischsterben zu unterbinden. Führen Sie zuerst einen großen Wasserwechsel durch um die Anzahl der Bakterien im Wasser zu reduzieren und behandeln Sie dann den Fischbestand mit Heilmitteln wie beispielsweise „Furanol“ von JBL oder „Bactopur“ von Sera. Diese Arzneimittel bekämpfen die bakteriellen Erreger in Ihrem Becken, desinfizieren und tragen massiv zum Heilungsprozess Ihrer Tiere bei. Wenn Sie sich die Anleitung auf der Packung befolgen, können Sie bereits binnen weniger Tage eine gravierende Verbesserung des Gesundheitszustandes beobachten. Führen Sie nach der Behandlung unbedingt einen weiteren Wasserwechsel durch. Unterstützend können Sie noch Seemandelbaumblätter (Terminalia catappa) ins Becken geben.
Seemandelbaumblätter sind eine natürliche Vorbeugung vor vielen Infektionen