Egelbefall im Teich (Piscicola geometra)
Ein trauriges Phänomen mit dem primär Angler zu kämpfen haben, ist das des Egelbefalls. Pünktlich mit den ersten Sonnenstrahlen des Frühlings befallen Fischegel die Teichfische und verderben zahlreichen Anglern den Fang und damit den Tag. Unglücklicherweise handelt es sich dabei um keine Seltenheit. Nahezu jeder Freizeitangler wurde schon das ein oder andere Mal mit Egelbefall bei Teichfischen konfrontiert. Allerdings ist ein einzelner Egel noch kein Beinbruch und kein Grund zur Besorgnis.
Es gibt auch Egel die Schnecken im Aquarium oder Teich befallen, auf diese gehen wir in diesem Text aber nicht ein.
Ursache:
Bei einem Egelbefall sind an vorderster Front die Fischegel (Piscicola geometra) zu finden. Kontrastiv zu anderen Erregern oder Parasiten ist der Schädling für uns deutlich erkennbar. Er wird bis zu 5 cm lang und verfügt über einen scheibenförmigen Saugnapf an den jeweiligen Körperenden. Diese haben eine unheilvolle Funktion. Unter Beihilfe seines Mundsaugnapfes am vorderen Ende kann sich der gemeine Fischegel problemlos an die sich im Teich befindenden Fische anheften. Der zweite Saugnapf am hinteren Körperende dient zur besseren Fixierung an der Fischoberfläche.
Der Fischegel ist in unseren heimischen Flüssen und Seen ausgesprochen verbreitet. Im Verlauf der Wintermonate bewegen sich die Fische im Teich deutlich weniger und halten sich in erster Linie am Gewässerboden auf. Jetzt schlägt die große Stunde des Fischegels. Der Schädling nähert sich den Tieren, saugt sich an ihnen fest und benutzt den Teichfisch als Wirt. Sobald er einen „Patienten“ ausgesaugt hat, fällt er ab und wartet auf sein nächstes „Opfer“. Die Prozedur beginnt erneut. Nachforschungen haben ergeben, dass die Population an Fischegeln in fließenden Gewässern verhältnismäßig gering ist. Bei stillen oder zugewachsenen Flüssen und insbesondere bei Teichen, die meiste nur wenig oder keine Strömung haben, sieht die Sachlage anders aus. Mit zunehmender Eutrophierung des Gewässers steigt auch die Anzahl der Fischegel.
Symptome:
Der Fischegel befällt primär Teichfische mit geschwächtem Immunsystem. Insbesondere Weißfische sind gefährdet. Dieser Parasitenbefall zeigt sich hauptsächlich darin, dass die betroffenen Tiere deutlich sichtbare Fischegel an den Flossen, am Kopf, am Auge, im Maul, im Rachen oder an den Kiemen aufweisen. Ein Egelbefall führt zu verschiedenartigen Krankheitssymptomen. Die Fische leiden an Blutarmut, Hautverletzungen oder Sekundärerkrankungen. Vergegenwärtigt man sich diesen Tatsachenbestand wird ersichtlich, dass die Auswirkungen auf den heimischen Fischbestand fatal sind. Bei Jungfischen kann ein unbemerkter Egelbefall sogar bis zum Tod führen.
Behandlung:
Vereinzelte Fischegel im Teich sind noch kein Grund zur Besorgnis. In Karpfenteichen ist eine gemäßigte Population durchaus üblich und stellt keinerlei Bedrohung für den dortigen Fischbestand dar. Lassen sich in einem Gewässer allerdings eine Vielzahl oder größere Gruppen von Fischegeln ausfindig machen, haben Sie als Angler, Fischfreund oder Tierschützer zu reagieren. Hierfür stehen Ihnen vereinzelte Mittel und Wege zur Verfügung. In vorangegangenen Versuchen ist man zu dem Ergebnis gekommen, dass sowohl durch eine Kalkreduktion im Gewässer wie auch durch Bäder beim Abfischen bahnbrechende Erfolge erzielt werden konnten. Es wurde festgestellt, dass dem Fischegel durch ein Umsetzen des betroffenen Fisches optimal Einhalt geboten wird. Ein vorrübergehendes Bad in Salz- oder Kalkwasser eignet sich perfekt als Waffe zur Bekämpfung des Fischegels. Damit dem Tier bei dieser Aktion auch kein zusätzlicher Schaden zugefügt wird, sollte bei der Durchführung ein Experte konsultiert werden. Nur mit einer angemessenen Menge an Salz oder Kalk ist eine längerfristige Heilung ohne Folgeschäden möglich.