Fadenwürmer im Aquarium
Aquarianer lieben ihren Beckenbestand. Die Pflanzen, die Fische, die Deko-Elemente….aber nicht alles was sich im Aquarium aufhält, sollte auch dort sein oder ist dort erwünscht. In immer mehr Fachzeitschriften oder themenspezifischen Diskussionsforen berichten geplagte Fischfreunde von länglichen weißen Würmern im Aquarium. Diese unliebsamen Mitbewohner sind lästig, unschön und zerstören den optischen Gesamteidruck einer jeden liebevoll gestalteten Unterwasserwelt. Obgleich die Übeltäter so winzig sind, sind sie schnell enttarnt und erfahrenen Aquarianern keine Fremden. Es handelt sich bei diesen Würmchen um Nematoden, welche im Volksmund auch als Fadenwürmer bezeichnet werden. Vom ästhetischen Standpunkt einmal abgesehen haben Nachforschungen ergeben, dass ein Befall von Fadenwürmern in Ihrem heimischen Becken keinerlei Schaden anrichten kann. Kontrastiv zu den Bandwürmern interessieren sich Fadenwürmer ausschließlich für Futterreste und stellen zu keiner Zeit eine Bedrohung für Ihren Fischbestand dar. Zwar existieren Schauermärchen über Fadenwürmer, doch entsprechen diese nicht der Realität. Über eine gesundheitliche Beeinträchtigung von Fischen, Menschen oder anderen Haustieren liegen keine Berichte vor. Im Gegenteil treten Fadenwürmer nur bei guter Wasserqualität auf. Wenn es jedoch massenhaft Fadenwürmer im Aquarium gibt spricht dies für ein großes Überangebot von Nahrung.
Ursache:
Die Ursache für einen Fadenwurm-Befall im Aquarium ist, wie könnte es anders sein, die Ausbreitung von Fadenwürmern in Ihrem Becken. Diese Würmer sind ausgesprochen verbreitet. Ihre Gattung weist bis zu 20.000 Untergattungen auf. Welche davon sich jetzt in Ihrem Becken aufhalten kann meinst nicht explizit spezifiziert werden. Fadenwürmer, oder auch Nematoden, sind kleine, weiße oder farblose Würmer in Fadenform, welche lediglich über eine Größe von 0,2 – 3 mm verfügen. Sie treten mit Vorliebe in Gewässern wie Meeren, Seen, Flüssen oder eben auch in Aquarien auf. Aber wie genau kommen die Tiere in Ihr Becken? Die Antwort auf diese Frage ist ganz einfach. Vereinzelte Aquarianer verwenden Fadenwürmer als lebendige Leckerbissen für Karpfen, Platys oder Guppys. Sollten einige davon der hungrigen Meute entwischen, können sie sich im Bodengrund festsetzen und vermehren. Wenn sie nicht gefressen werden, können die Fadenwürmer binnen kürzester Zeit Ihr Aquarium bevölkern. Ansonsten kann man sich die Tierchen natürlich auch beim Kauf von Aquarienpflanzen oder Aquarientieren einschleppen.
Symptome:
Da die Fadenwürmer weder Ihre Garnelen, noch Ihren Fisch- oder Pflanzenbestand befallen, sind dort keinerlei Symptome zu verzeichnen. Die einzigen Anzeichen für einen Fadenwurm-Befall im Becken sind die im Wasser schwimmenden weissen „Fäden“.
Behandlung:
Wenn Sie Fadenwürmer in Ihrem Becken entdecken und diese loswerden wollen ist es Ihre Aufgabe als gewissenhafter Aquarianer, eine weitere Verbreitung zu unterbinden. Dies Erzielen Sie durch eine intensive Grundreinigung des Aquariuminventars in Verbindung mit einer Verbesserung der vorherrschenden Bedingungen. Besondere Aufmerksamkeit sollten Sie dabei dem Bodengrund zukommen lassen. Wie bereits erwähnt dient dieser als Brutstätte für Fadenwürmer. Zusätzlich dazu sollten Sie unter Beihilfe eines Mulmsaugers Futterreste und „Aas“ aus dem Becken entfernen. Auch ein Einschränken der Fütterungen Ihrer Zierfische oder Zwerggarnlen ist hilfreich um weniger Futterreste aufkommen zu lassen.
Alternativ dazu können Sie auch mit „schweren Geschützen“ gegen Nematoden vorrücken. Hierbei ist die Rede von einer medikamentösen Behandlung, welche bereits befallene Becken vor einem weiteren Fadenwurm-Befall schützt. Hierfür verwendet man üblicherweise Flubendazol oder Gyrodol aus dem Hause JBL. Die Meinungen hinsichtlich dieser Methode sind in Aquarianerkreisen von zwiespältiger Natur. Die Medikamente töten nur lebende Würmer, die Eier werden dadurch meist nicht zerstört.
Zusammenfassend lässt sich im Hinblick auf die Behandlung sagen, dass die Optimierung der Wasserqualität für Sie alleroberste Priorität haben sollte. Führen Sie einen Wasserwechsel durch und kontrollieren Sie Nitrat-, Phosphat- und Ammoniakgehalt in Ihrem Becken. Wenn Sie sich jedoch an den kleinen, Fadenförmigen Mitbewohnern nicht stören brauchen Sie im Prinzip gar nichts zu unternehmen und erfreuen sich an der Begleitfauna.