Gasblasenkrankheit
Bei der Gasblasenkrankheit handelt es sich um eine Fischerkrankung, die unter keinen Umständen auf die leichte Schulter genommen werden darf. Die Konsequenzen wären verheerend und enden im schlimmsten Fall mit dem Tod Ihres Fischbestandes. Nicht selten wird die Erkrankung falsch diagnostiziert und als Folge dessen falsch behandelt. Mit Medikamenten haben Sie gegen die Gasblasenkrankheit keine Chance. Kontrastiv zu einer Vielzahl anderer Fischkrankheiten sind bei der Gasblasenkrankheit keine Erreger, sondern inadäquaten Umwelteinflüsse Auslöser für den Ausbruch. Faktoren wie beispielsweise falsch durchgeführte Wasserwechsel, eine Sauerstoffübersättigung oder auch eine zu stark eingestellte Beleuchtung können in Ihrem heimischen Aquarium leicht zu einer Gasblasenkrankheit führen.
Ursache:
Der Grund für die Entstehung einer Gasblasenkrankheit ist eine Gasübersättigung des Beckenwassers. Das bedeutet, dass in Ihrem Aquarienwasser ein Überangebot an gelösten Gasen vorherrschend ist. Dies kann beispielsweise durch einen fehlerhaft ausgeführten Wasserwechsel geschehen. Es ist ein unbestreitbares Faktum, dass erwärmtes Wasser eine geringere Anzahl an Gas aufnehmen kann. Wenn jetzt beispielsweise bei einem Wasserwechsel zu kühles Leitungswasser zu schnell erwärmt wird, kommt es automatisch zu einer Entströmung des überschüssigen gelösten Gases. Die überzähligen Sauerstoff- und Stickstoffgase verwandeln sich in kleine Bläschen, welche sich an der Scheibe oder der Bepflanzung festsetzen und dort als feine Bläschen erkennbar sind. Das allein wäre jetzt noch nicht das eigentliche Problem, es sieht sogar sehr hübsch aus. Kritisch wird es, wenn die Gasbläschen im Körper Ihrer Fische heranwachsen. Glücklicherweise können Sie als Aquarianer auftretende Blasen in den Flossen oder im Kopfbereich des Tieres gut erkennen und entgegenwirken.
Eine Gasblasenkrankheit macht sich für Sie als Halter erst bemerkbar, wenn sich bereits unzählige Stickstoffgase, eine zu hohe Sauerstoffkonzentration oder Kohlendioxid im Becken befinden. Dies kann auf vielerlei Art und Weise geschehen. Beobachtungen haben gezeigt, dass insbesondere Wasserwechsel oder die Einrichtung eines neuen Aquariums eine Gasübersättigung hervorrufen. Der Gashaushalt des Beckenwassers ist aus dem Gleichgewicht geraten und muss sich erst wieder „rstabilisieren“.
Symptome:
Bei der Gasblasenkrankheit ist der Name auch Programm. Das charakteristische Erkennungsmerkmal dieser Fischkrankheit ist, wie der Name bereits vermuten lässt, die Bildung von tausenden Gasbläschen. Im Anfangsstadium der Krankheit entstehen kleine Blasen an der Beckenscheibe, wie kleine Perlen sitzen sie auch an den Dekoartikeln oder auf den Wasserpflanzen. Im weiteren Verlauf bleiben dann aber auch Ihre Fische nicht verschont. Im Gegenteil. Die im Beckenwasser vorherrschende Gasübersättigung führt zu einem Auftreten von Blasen in der Kopfregion, den Augen, der Unterhaut sowie den Flossen des Tieres. Die Blasen selbst verfügen über eine Größe von bis zu 2 mm und sind daraus resultierend mit dem bloßen Auge erkennbar. Sie als Fischfreund und Aquarianer können die Blasen optisch AUF dem Fisch sehen, tatsächlich befinden sich diese aber unter und nicht auf der Haut. Neben den eindeutigen optischen Veränderungen macht sich eine Gasblasenkrankheit auch im Verhalten der „Patienten“ bemerkbar. Die betroffenen Fische sind schreckhafter als ihre Artgenossen und fallen durch eine verstärkte Atmung sowie ein ungewöhnliches Schwimmverhalten auf.
Vorbeugung und Behandlung:
Damit eine Gasübersättigung in Ihrem Aquarium gar nicht erst auftreten kann sollten Sie als Halter darauf achten, dass das für den Wasserwechsel vorgesehene Leitungswasser gut belüftet und vor allem nicht zu kalt ist. Es sollte eine ähnliche bis möglichst identische Temperatur aufweisen wie das Beckenwasser. Darüber hinaus sollten Sie Ihre Fische vor intensiver Sonneneinstrahlung oder zu starker Beleuchtung schützen, das Überangebot an Licht kann die Pflanzen zu einer zu starken Sauerstoffproduktion anregen. Beobachtungen haben ergeben, dass diese Faktoren eine Gaswasserkrankheit begünstigen.
Ist in Ihrem Becken dennoch eine Gasblasenkrankheit ausgebrochen haben Sie als Halter und Fischliebhaber Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Hände weg von Medikamenten: Eine medikamentöse Behandlung dieser Fischkrankheit ist nicht nur wirkungslos, sondern auch schädlich für Ihren Fischbestand. Stattdessen sollten Sie die betroffenen Fische übergangsweise in einem Quarantänebecken unterbringen und den Gashaushalt in Ihrem Aquarium stabilisieren. Führen Sie dazu bitte einen fachgerechten Wasserwechsel durch und achten Sie im Fortgang auf eine gute Durchlüftung des Beckenwassers. Hierbei kann Ihnen eine Membranpumpe gute Dienste leisten. Diese Durchlüfterpumpe treibt durch das "blubbern" überschüssige Gase aus dem Wasser aus.