Glotzaugen-Krankheit
Wenn Ihr Fisch Sie mit ganz großen Augen ansieht, dann ist er weder erstaunt noch verwundert. Vielmehr leidet Ihr schuppiger Liebling vermutlich unter der recht seltenen Glotzaugenkrankheit. Das Phänomen der Glotzaugen ist in heimischen Aquarien noch nicht so weit verbreitet. Glücklicherweise ist die Fischkrankheit sehr einfach zu erkennen. Die namensgebenden Glotzaugen (umgengssprachlich auch Glubbsch-Augen) können von Ihnen als Aquarianer gar nicht übersehen werden.
Ursache:
Bei der Glotzaugenkrankheit handelt es sich um keine Fischkrankheit im herkömmlichen Sinne. Tiermediziner gehen davon aus, dass es sich dabei um keine eigenständige Erkrankung Ihres Fischbestandes handelt. Vielmehr klassifizieren Experten die Glotzaugenkrankheit als Symptom einiger anderer Fisch-Krankheiten. Dieser Tatsachenbestand bleibt allerdings nicht die einzige Unregelmäßigkeit. Kontrastiv zu anderen Fischkrankheiten geht man bei der Glotzaugenkrankheit von 3 unterschiedlichen Ursachen aus. Mögliche Gründe für die Bildung von Glotzaugen wären beispielsweise Gasblasen im Gewebe der Augenhöhle, eine Entzündung der Augenhöhle sowie eine Wasseransammlung im Körper als Folge einer eingeschränkten Nierenfunktion. Auch Fetteinlagerungen können eine Ursache sein. Ganz gleich um welchen Hintergrund es sich in Ihrem speziellen Fall handelt…der Effekt bleibt identisch. Es kommt zu einem Druck von hinten auf das Auge, wodurch dieses als Reaktion darauf stark nach außen gedrückt wird. Das Resultat sind die charakteristischen und präsenten Glotzaugen, welche der Fischkrankheit ihren Namen verleihen. Eine Glotzaugenkrankheit kommt selten allein. Wenn bei Ihrem Fisch eine Glotzaugenkrankheit diagnostiziert wurde können Sie davon ausgehen, dass er noch unter weiteren Erkrankungen wie beispielsweise der Bauchwassersucht, Tuberkulose oder der Gasblasenkrankheit leidet. Auch andere Infektionen können die Glotzaugen verursachen.
Zusätzlich dazu haben Beobachtungen ergeben, dass die vorherrschenden Umwelteinflüsse den Ausbruch der Krankheit begünstigen. Es wurde festgestellt, dass eine schlechte Wasserqualität oder auch Vergiftungen bei Ihren Fischen zu der Entstehung von Glotzaugen führen können. Es hat sich gezeigt, dass eine Glotzaugenkrankheit häufig direkt nach einem Wasserwechsel ausbricht. Die Ursache dafür liegt in einer entstehenden Gasüberersättigung im Becken begründet. Es bilden sich nicht nur in Ihrem Aquarium, sondern auch in ihrem Fisch kleine Bläschen. Dieser Tatsachenbestand hat fatale Konsequenzen für Ihren schuppigen Freund. Die Bläschen zerstören seine Gewebeteile oder verstopfen seine Blutgefäße und bewirken auf diese Art und Weise die Entstehung von Glotzaugen.
Symptome:
Die Symptome der Glotzaugenkrankheit sind ziemlich eindeutig. Selbst für Laien sind die Veränderungen im Aussehen klar und deutlich erkennbar. Bei der Glotzaugenkrankheit ist der Name auch Programm: Bei den betroffenen Tieren stehen ein Auge oder sogar beide Augen deutlich weit aus dem Kopf hervor. Sie quellen regelrecht aus dem Kopf. Darüber hinaus wirken die Augen meist sehr getrübt. Es hat den Anschein, als wäre eine dicke, trübe Linse über das eigentliche Auge des Tieres gesetzt worden. Über auffällige Abweichungen im Verhalten liegen aktuell keine Informationen vor.
Behandlung:
Um eine Glotzaugenkrankheit wirkungsvoll bekämpfen zu können, müssen Sie sich erst über die Ursache genau im Klaren sein. Ist eine mangelhafte Wasserqualität schuld an der Erkrankung empfiehlt es sich, einen Wasserwechsel mit aufbereitetem Leitungswasser oder aufgesalzenem Osmosewasser durchzuführen. Ein Wasserwechsel ist immer Mittel der ersten Wahl bei Krankheiten, denn das frische Wasser senkt den Keimdruck, es sind also weniger krankmachende Keime im Aquarium vorhanden. Dies gibt dem Immunsystem der Fische die Möglichkeit sich besser mit den (nun weniger vorhandenen) Keimen auseinander zu setzen. Ebenso sind Erlenzäpfchen und/oder Seemandelbaumblätter immer eine gute Ergänzung, diese beiden natürlichen Hilfsmittel wirken entzündungshemmend, mild antibakteriell und behindern auch Pilze im Wachstum.
Bei einer vermuteten oder gar festgestellten bakteriellen Infektion sollten Sie unverzüglich handeln um ein weiteres Ansteckungsrisiko auszuschließen. Fischen Sie bitte alle infizierten Tiere sofort aus dem Aquarium und bringen Sie sie übergangsweise in einem Quarantänebecken unter. Als nächstes sollten Sie die betroffenen Fische genauestens auf mögliche Krankheitserreger untersuchen und im schlimmsten Fall medikamentös behandeln. Um eine weitere Ausbreitung der Glotzaugenkrankheit zu verhindern sollten Sie sich dafür Zeit lassen. Lassen Sie die Fische erst wieder ins Becken, wenn diese absolut genesen sind. Im Hauptbecken sollten Sie unverzüglich zusätzlich die bereits einen Absatz höher beschriebenen Maßnahmen (Wasserwechsel, Erlenzapfen/SMBB) durchführen damit die noch gesunden Tiere auch gesund bleiben.
Die Glotzaugenkrankheit ist nicht auf das Aquarium beschränkt, sie kann auch im Teich auftreten, die Vorgehensweise ist hier (so gut es geht) die gleiche wie im Aquarium. Betroffene Tiere in Quarantäne behandeln (siehe oben), die restlichen gut beobachten und auf Hygiene achten.