Gyrodactylus - Gyrodactyliden
Ein Aquarium oder ein Gartenteich ist voller Leben. An allen Ecken und Enden flitzt und wuselt es. Für Fischfreunde und Aquarianer ist es eine große Freude, das bunte Treiben aus nächster Nähe zu beobachten. Aber nicht alles was da im Wasser kreucht und fleucht ist auch vom jeweiligen Halter so gewollt. Neben all den Fischen, Wasserpflanzen und Wirbellosen tummeln sich manchmal wie in jedem Lebensraum auch Störenfriede wie beispielsweise Viren, Bakterien oder auch verschiedenste Parasiten. Parasiten aller Art werden von Aquarianern natürlich gar nicht gerne gesehen. Die Gründe dafür liegen ganz klar auf der Hand. Sie befallen wahllos Tiere und können massive gesundheitliche Komplikationen innerhalb des Zierfischbestandes hervorrufen. Die dabei zugeführten kleinen Bisswunden der kleinen Parasiten schwächen das Immunsystem der „Patienten“ und machen sie anfälliger für weiterführende Infektionskrankheiten. Der betroffene Fisch bietet...sehr zum Leidwesen der Halter... durch diesen Parasitenbefall zusätzlich eine bessere Angriffsfläche für Viren und Bakterien. Unglücklicherweise sind Schädlinge im Becken- oder Teichwasser keine Seltenheit. Nahezu jeder Aquarianer oder Gartenteichbesitzer muss sich von Zeit zu Zeit mit Würmern, Viren oder Pilzen herumärgern.
Die jeweiligen Parasiten können unterschiedliche Körperregionen der Fische befallen und sowohl auf, wie auch unter der Haut der Tiere vorkommen. Eine besondere Bedrohung stellen dabei die sogenannten Kiemenparasiten dar. Hierbei handelt es sich, wie der Name bereits vermuten lässt, um Schädlinge, die sich in den Kiemen und somit dem Atmungsorgan der Tiere einnisten und dieses beschädigen. Einer dieser Kiemenparasiten ist eben der Gyrodactylus. Hierbei handelt es sich um einen zu den Saugwürmern zählenden Außenparasiten.
Ursache:
Auslöser für einen Gyrodactylus-Befall im Becken oder im Teich ist ersteinmal ein Überangebot an Gyrodactylus im Wasser. Bei diesem Schmarotzer handelt es sich um einen Saug- oder Plattwurm aus der Familie der Hakensaugwürmer (Monogenea). Er zählt zu den Ektoparasiten und ernährt sich in erster Linie vom Schleim, Blut sowie der oberen Hautschicht seiner Wirtstiere.
Vom optischen Standpunkt aus gesehen besitzt der Gyrodactylus markante Halteapparate im hinteren Bereich. Diese verfügen über integrierte Haken, Zähne und Klammern, welche ihm beim Befall seiner „Opfer“ gute Dienste leisten. Der Schmarotzer ist massiv von den jeweiligen Wirtstieren abhängig. Beobachtungen haben gezeigt, dass sich diese Schädlinge nicht frei im Wasser fortbewegen können. Kontrastiv zu anderen Parasiten kann er nur egelartig auf Substraten vorwärtskommen.
Gyrodactyliden können schnell zu einer Plage werden. Bei schlechter Wasserqualität, Stress und/oder inadäquaten Haltungsbedingungen können sich die Schädlinge in Windeseile vermehren und zu einer zahlenmäßig bedrohlichen Population heranwachsen.
Symptome für Gyrodactylus-Befall:
Ein Gyrodactylus-Befall in Aquarium oder Teich ist für Sie als Halter glücklicherweise an Veränderungen in Optik und Verhalten deutlich wahrnehmbar zu erkennen. Die befallenen Hautstellen der infizierten Fische werden blasser und entzünden sich. Zusätzlich dazu tendieren die „Patienten“ zu Juckreiz und Schleimbildung. Sie scheuern sich anfangs nur gelegentlich und später unentwegt an Wurzeln, Steinen oder anderweitigen Deko-Elementen.
Behandlung:
Sollten sich in Ihrem Teich oder Ihrem Becken Anzeichen eines Gyrodactylus-Befalls bemerkbar machen sind Gegenmaßnahmen einzuleiten. Glücklicherweise ist eine Heilung ohne Komplikationen möglich. Durchgeführte Studien haben ergeben, dass die Zugabe einer Kochsalzlösung am effektivsten ist. Alternativ dazu können Sie bei stärkerem Befall auch auf Medikamente zurückgreifen. Hierfür eignen sich beispielsweise die Mittel „Levamisol“ oder „Typafavin“. Um das Gyrodactylus-Vorkommen weiterhin auf einem gesunden (=ungefährlichen) Level zu halten empfiehlt es sich, die Wasserqualität zu optimieren sowie ggf. den Beckenbesatz zu reduzieren.