Hüpferlinge
Ihr Aquarium ist voller Leben. Überall herrscht munteres Treiben. Manches davon ist gewollt, manches eher lästig. Gelegentlich können Sie beim genauen Hinsehen helle Pünktchen beobachten, die rege durch Ihr Becken "springen". Bei diesen Gesellen handelt es sich um die sogenannten Hüpferlinge. Ein paar Hüpferlinge machen noch keine Katastrophe. Sollten die „ungebetenen Gäste“ allerdings zahlenmäßig stark die Oberhand gewinnen, können sie zu einer regelrechten Plage mutieren. Es ist durchaus üblich, dass einige Hüpferlinge Ihre Beckentiere als Wirt missbrauchen. Ein parasitisches Leben ist für Hüpferlinge allerdings nur in Garnelenbecken möglich. Da diese Schädlinge für einen Großteil der Aquarienfische ganz oben auf der Speisekarte stehen, ist ein Überangebot an Hüpferlingen in einem regulären Becken mit Fischbesatz eher selten, meist sieht man die kleinen hüpfenden Tierchen dort gar nicht. In einem Garnelenbecken sieht die Sachlage allerdings anders aus. Da den Übeltätern hier keinerlei Bedrohung durch einen Fressfeind droht, können sie nach Herzenslust schmarotzen. Sie sollten sich allerdings keine zu großen Gedanken machen. Hüpferlinge sind prinzipiell harmlos. Man zählt sie daher zur Begleitfauna, nicht etwa zu den Parasiten oder ähnlichem.
Ursache:
Hüpferlinge, auch Cyclops spec. genannt, zählen zu der Familie der Ruderfußkrebse (Copepoden). Ihren Beinamen verdanken die Winzlinge der Gestalt des Kyklopen. Wie bereits ihr großer Namensgeber aus der griechischen Mythologie besitzen Hüpferlinge nur ein Auge. Die Kleinkrebse können bis zu 3 mm lang werden und besitzen eine weißliche Färbung. Hieraus resultierend sind die winzigen Beckenbewohner mit dem bloßen Auge dennoch zu erkennen. Ein weiteres Erkennungsmerkmal sind die sich am Kopf befindenden Antennen sowie die Eipakete am Hinterleib des Weibchens. Neben der markanten Optik machen die Hüpferlinge auch durch ihre charakteristische Fortbewegungsart auf sich aufmerksam, die ihnen den Namen „Hüpferling“ eingebracht hat. Unter Beihilfe einer Lupe können Sie als Aquarianer und Garnelenfreund genau beobachten, wie sich die „weißen Punkte“ hüpfend und zuckend durch Ihr Becken bewegen oder an der Scheibe kleben. Auch mit bloßem Auge sind die Tierchen zu erkennen wenn man genau hinsieht.
Hüpferlinge sind weltweit verbreitet, kommen sowohl im Süßwasser wie auch im Salzwasser vor. In der freien Wildbahn kommen die Kerlchen in nahezu jedem stehenden oder auch durchströmten Gewässer vor. Dort ernähren sie sich bevorzugt von abgestorbenen Pflanzenteilen, Schwebealgen, Aas oder auch von Futterresten. In Ihrem heimischen Becken kann es unter Umständen zu parasitären Übergriffen auf Wirbellose oder Fischbrut kommen. Obgleich es sich hierbei um einen absoluten Ausnahmefall handelt, sollten sich in einem Aufzuchtbecken nach Möglichkeit keine Hüpferlinge befinden. Im Regelfall deutet eine gewisse Anzahl an Hüpferlingen allerdings auf eine gute Wasserqualität hin, bei schlechten Wasserwerten fühlen sich auch die Cyclops nicht wohl. Die Kleinkrebse können auf vielerlei Art und Weise in Ihr Becken gelangen. So werden Cyclops beispielsweise gerne an Aquarienfische verfüttert oder können als „Zugabe“ zu neuen Fischen, Wasserpflanzen oder Dekoartikeln ins Becken gelangen. Übrigens: Die als Lebend- oder Frostfutter gedachten Hüpferlinge haben im heimischen Aquarium kaum eine Überlebenschance, die von uns als Futter angebotenen Cyclops sind Salzwasserbewohner. Sie werden im Regelfall unverzüglich verspeist und können sich selbst im Meerwasserbecken so gar nicht erst fortpflanzen. Selbstverständlich ist es möglich, dass sich vereinzelte Exemplare im Bodengrund verstecken.
Behandlung:
Grundsätzlich ist eine Behandlung nicht erforderlich. Hüpferlinge sind prinzipiell harmlos und bringen eher Vor- als Nachteile mit sich. Ob als Wasserindikator, Resteverwerter oder als Fischfutter.
Bei der Behandlung von Hüpferlingen sollten Sie sehr vorsichtig vorgehen. Was den Winzlingen schadet, ist im Normalfall auch für Ihren Fischbestand und Ihre Garnelen ungesund. In einem Garnelenbecken sollten Sie ganz auf medikamentöse Heilmethoden verzichten. Wer dennoch seinen Bestand an Hüpferlingen verkleinern möchte, der sollte häufige große Wasserwechsel durchführen und eine übermäßige Fütterung vermeiden.