Lernaea-Befall im Aquarium oder Teich
Hinter der Diagnose „Lernaea“ verbirgt sich keine klassische Fischkrankheit im eigentlichen Sinne. Vielmehr handelt es sich dabei um eine parasitäre Erkrankung Ihres Fischbestandes, welche durch einen Lernaea-Befall ausgelöst wird. Diese auch als Ankerwum oder Stäbchenkrebs bekannten Parasiten zählen zur Gattung der Hüpferlinge und machen Ihrem schuppigen Aquarien- oder Teichbesatz das Leben schwer. Sie befallen jede Fischgattung in Ihrem Becken, um diese als Wirtstier zu missbrauchen.
Ursache:
Auslöser eines Lernaea-Befalls ist, wie könnte es anders sein, der Lernaea-Wurm. Obgleich es sich bei diesem Schmarotzer vom Namen her um einen Wurm handelt, zählt der Parasit zur Kategorie der Krebse. Aufgrund ihrer Länge von bis zu 20 mm sind die Übeltäter für Sie als Aquarianer und Fischfreund auch ohne Lupe meist gut erkennbar. Obgleich der Schädling Ihren Fischen sprichwörtlich „unter die Haut“ geht, ragen die Parasiten an vereinzelten Stellen aus dem Tierkörper hervor. Seine bevorzugten „Jagdgebiete“ sind die heimischen Gartenteiche und Aquarien. Dort machen sie ihrer Bezeichnung als „Ankerwurm“ oder auch „Ankertier“ alle Ehre: Unter Beihilfe ihrer chitinartigen Werkzeuge (Manibeln) klammern sie sich an potentiellen „Opfern“ fest, dringen in seine Haut ein und benutzen diese als Wirt. Diese Herangehensweise führt unweigerlich zu kleineren Bisswunden oder Kratzern, welche Viren und Bakterien Tür und Tor öffnen. Sekundärinfektionen und Folgekrankheiten sind von daher keine Seltenheit.
Wie aber kommt der Lernea-Wurm in Ihren Teich oder Ihr Aquarium. Die Antwort darauf ist einfach. Der Parasit gelangt in der Mehrheit der Fälle als blinder Passagier in Ihr Becken oder Ihren Teich. Alternativ dazu können die Schädlinge über wild gefangenes Lebendfutter (Tümpelfutter) oder auch über Teichpflanzen eingeschleppt werden. Haben sich die Schmarotzer erst einmal festgesetzt, können sie sich in aller Seelenruhe vermehren und ausbreiten. Im Wasser wachsen die Larven aus Eiern heran. Für ihr weiteres Entwicklungsstadium benötigen die Parasiten dann schliesslich ein Wirtstier. Ihnen bleiben nur wenige Tage Zeit um einen geeigneten „Kandidaten“ zu finden, ihn zu befallen und, wie für Parasiten üblich, sich von seinem Blut zu ernähren. Finden sie nicht schnell genug einen Wirt, versterben die Parasiten.
Symptome:
Vergleicht man die Auswirkungen eines Lernaea-Befalls auf Optik und Verhalten mit denen anderer parasitärer Fischkrankheiten wird offensichtlich, dass gewisse Parallelen vorherrschend sind. Die infizierten Fische sind im Regelfall scheuer und schmaler als ihre Artgenossen. Zusätzlich dazu scheuern sie sich unentwegt, springen manchmal aus dem Becken/Teich und neigen zu Appetitlosigkeit und Absonderung. Durch das scheuern versuchen die Fische den Parasit los zu werden. Bei Lernea-Würmern kommt es, wie bei anderen Parasiten auch, auf die Menge an. Eine überschaubare Anzahl an Schmarotzern stellt keinerlei Gefahrenpotential für Ihre Fische dar. Sollten sich die Schädlinge allerdings vermehren und eine kritische Menge erreichen, haben Sie als Fischfreund und Aquarianer Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Die geringe Menge Blut die ein einzelner Ankerwurm dem Fisch "entnimmt" ist nicht weiter schlimm, eine große Menge durch sehr viele Würmer dagegen natürlich schon. Zudem öffnet natürlich die Bisswunde eine Pforte für Bakterien, Pilze und Viren.
Behandlung:
Einzelne Lernaea-Würmer sind wie oben erwähnt kein Grund zur Besorgnis. Der Kampf gegen diesen Parasiten ist relativ simpel. Aufgrund ihrer Größe können Sie die Schädlinge mühelos mit einer Pinzette entfernen. Fangen Sie dafür bitte das betroffene Tier und zupfen Sie den Wurm vorsichtig heraus. Zusätzlich dazu ist ein Wasserwechsel das A und O. Frisches, sauberes Beckenwasser verbessert den Gesundheitszustand Ihrer Tiere, dämmt das Risiko von Sekundärinfektionen ein und verhindert, dass sich die Parasiten weiter verbreiten.
Wer eine sanftere Heilmethode bevorzugt, der kann dem Lernea-Wurm auch mit diversen Medikamenten zu Leibe rücken. Als ausgesprochen hilfreich hat sich das Mittel „Arodol“ aus dem Hause JBL erwiesen. Sie können das Produkt bequem über unseren breitgefächerten Online-Shop hier bestellen.
Damit ein Lernea-Befall gar nicht erst auftreten kann empfiehlt es sich, Neuzugänge vor dem Einsatz ins Becken genauestens auf den Parasiten zu inspizieren und im Optimalfall zur genaueren Beobachtung erst einmal in ein Quarantänebecken zu geben.