Libellenlarven im Aquarium oder Gartenteich
Der Sommer kommt und mit ihm die eigentlich wunderschönen Libellen. Die edlen Geschöpfe summen und brummen durch die Natur und halten sich mit Vorliebe in der Nähe von Gewässern oder Gartenteichen auf. Aber nicht jeder freut sich über dn Besuch der Libellen. Aus zahlreichen Berichten und Foren-Einträgen geht hervor, dass die Tiere zahlreichen Aquarianern und Teichbesitzern ein Dorn im Auge sind. Ihr Groll richtet sich dabei allerdings nicht gegen die ausgewachsenen fliegenden Exemplare, sondern gezielt gegen die Libellenlarven. Diese können über Wasserpflanzen oder den Wasserweg in den Teich beziehungsweise das Aquarium gelangen und dort räuberisch unter Ihrem Bestand wüten. Libellenlarven sind Plagegeister und Unruhestifter. Insbesondere kleinere Fische oder Garnelen leiden unter den unliebsamen „Mitbewohnern“. Aus eben diesem Grund sollten Sie als Fisch- und Garnelenfreund die Libellenlarven unverzüglich aus dem Wasser entfernen.
Ursache
Libellenlarven werden in Aquarien nicht gerne gesehen. Aber wie gelangen die Insekten in Ihr heimisches Becken? Hierfür stehen ihnen diverse Mittel und Wege zur Verfügung. Im Regelfall kommen Libellenlarven als „schmückendes Beiwerk“ mit Lebendfutter oder neuen Wasserpflanzen ins Aquarium. Dort können sie sich entwickeln und verbreiten.
Die Biologie will es, dass ein Großteil der gängigen Libellenarten ihre Eier im Wasser ablegt. Die Eier werden entweder frei im Wasser oder an bzw. in Pflanzenstängeln abgelegt. Libellenlarven können von daher, wie bereits eben angesprochen, im Eistadium durch „Neuzugänge“ eingeschleppt werden. Sie als Aquarianer sollten von daher neue Wasserpflanzen immer penibel auf „blinde Passagiere“ hin inspizieren, bevor sie sie ins Becken geben. Eine weitere Möglichkeit ist, dass sich eine Libelle ins Haus verirrt und Ihr Aquarium als potentielle „Brutstätte“ auserkoren hat. Binnen weniger Wochen sind aus den Eiern dann Larven geschlüpft, die sich jetzt in Ihrem Becken auf die Jagd begeben können. Aufgrund ihrer meist eher geringen Größe und ihrer Nachtaktivität bleiben Libellenlarven im Aquarium häufig weitestgehend unbemerkt. Erst wenn sie zu ihrem räuberischen Werk unter den Garnelen schreiten, machen sie sich auch für das geschulte Aquarianerauge bemerkbar.
Bei den Libellenlarven differenziert man zwischen Klein- und Großlibellenlarven. Vertreter der erstgenannten Kategorie verfügen über einen länglichen Körperbau, eine schlanke Gestalt sowie 6 Beine. Zusätzlich dazu besitzen sie 3 blattförmige Schwanzanhänge, welche als Tracheenkiemen bezeichnet werden. Diese dienen den Tieren als Ruder und ermöglichen ihnen eine Sauerstoffaufnahme (Atmung) unter Wasser. Großlibellenlarven hingegen sind kürzer und kompakter gebaut. Sie verfügen zwar ebenfalls über 6 Beine, besitzen aber, kontrastiv zu den Kleinlibellenlarven, keinerlei optisch wahrnehmbare Kiemen. Die Atmung erfolgt über die Rektalkiemen im Enddarm. Die Großlibellenlarven erinnern optisch ein wenig an Spinnen.
Der bevorzugte Speiseplan der Libellenlarven bereitet so manchem Aquarianer oder Teichbesitzer Kopfzerbrechen. Die Übeltäter ernähren sich hauptsächlich von Garnelen und kleinen Fischen, haben aber auch kannibalistische Züge. Alles, was kleiner oder gleich groß wie sie ist wird zur Beute. Für ihre Raubzüge verwenden die Libellenlarven eine sich unter dem Kopf befindende Fangmaske. Unter Beihilfe dieses körpereigenen Mechanismus können sich die Schädlinge Ihren Opfern nähern und bei Bedarf extrem schnell zupacken.
Behandlung
Die Menge macht’s. Eine Libellenlarve allein ist noch kein Grund zur Besorgnis. Erst, wenn die Plagegeister im Becken die Überhand übernehmen, sollten Sie eingreifen. Entledigen Sie sich dieser Räuber und schützen Sie Ihren Beckenbestand. Es ist ganz einfach. Sobald Sie Libellenlarven in Ihrem Aquarium entdecken, sollten Sie zum Kescher greifen und diese herausfischen. Schauen Sie auch ganz genau zwischen den Pflanzen nach. Diese dienen den Tieren gerne als Versteck. Eingefangene Exemplare sollten auf keinen Fall getötet werden denn viele Exemplare stehen unter Artenschutz! Am effektivsten gestaltet sich die Suche nach den unliebsamen Larven bei Nacht mithilfe einer Taschenlampe!
Gelegentlich löst sich das Problem auch von selbst. Sobald sich die Libellenlarven entwickelt haben können diese ohne Komplikationen das Becken verlassen und einfach davonfliegen.