Milchkrankheit
Milch ist gut für uns Menschen wenn wir nicht zufällig Lactoseintolerant sind. Sie ist lecker, gesund, verleiht uns Kraft und versorgt die Knochen mit Kalzium. Aber die Milch wird wegen ihrer Farbe und Eigenschaften auch häufig zur Beschreibung von diversen Dingen herangezogen, so wie auch bei dieser heimtükischen Erkrankung bei Garnelen… Die Milchkrankheit umschreibt eine komplette milchig-weisse Einfärbung der Tiere die fast immer zum Tode führt.
Ursache:
Bei der Milchkrankheit handelt es sich um eine durch einen Parasiten ausgelöste Garnelenkrankheit. Schuld am Ausbruch einer Milchkrankheit sind sogenannte Myxosporidien. Hinter diesem Zungenbecher verbergen sich mehrzellige Schmarotzer, welche Ihre Garnelen befallen und bei diesen zu den verschiedensten Krankheitserscheinungen führen. Der Kampf gegen diese Einzeller ist nicht einfach. Aktuell liegen noch keinerlei verwertbare Hintergrundinformationen über eine erfolgreiche Behandlung der Milchkrankheit mit Medikamenten vor. Der kleine Feind aller Garnelen und Garnelenhalter gilt als ausgesprochen bedrohlich und widerstandsfähig. Aquarianer bestätigen, dass Myxossporiedien ihre Garnelen langsam von innen heraus auffressen.
Auch im Hinblick auf die Größe des Parasiten lassen sich keine exakten Angaben anstellen. Laut „Zeugenaussagen“ besitzen sie eine Länge von 10 – 20 µm. Zumindest hinsichtlich der optischen Beschaffenheit des Parasiten ist man sich einig: Myxosporidien besitzen eine längliche Form und haben eine Hülle aus mehreren, ineinander verflochtenen Schalen mit Pollkapseln. Besagte Pollkapseln sind für die Parasiten von signifikanter Relevanz. An ihnen befindet sich der sogenannte Pollfaden, welcher den Schmarotzern bei der Ansteckung ihre potentiellen „Opfer“ gute Dienste leistet. Das „Auswerfen“ der Pollfäden markiert den Auftakt einer Milchkrankheit.
Hat sich ein Tier mit der Milchkrankheit infiziert, bedeutet das unglücklicherweise zwangsläufig das Todesurteil für den „Patienten“. Ähnlich wie bei der verwandten Porzellankrankheit erfolgt die Infektion über die Aufnahme infizierter oder verstorbener Garnelen beziehungsweise deren Ausscheidungen. Aus eben diesem Grund müssen Sie als Garnelenfreund kranke und verendete Tiere immer unverzüglich aus Ihrem Aquarium fischen. Nur so können Sie eine weitere Ausbreitung der Milchkrankheit verhindern.
Symptome:
Betroffene Garnelen sind gut von ihren Artgenossen zu unterscheiden. Kontrastiv zur Porzellankrankheit nimmt bei der Milchkrankheit der gesamte Körper (und nicht nur Teile wie bei der Porzellankrankheit) des Tieres augenblicklich eine milchig-weiße Färbung an. Hierbei handelt es sich um das wohl markanteste Erkennungsmerkmal, welchem die Krankheit auch ihren Namen verdankt. Insbesondere bei Glas- oder Nashorngarnelen lässt sich dieses Phänomen gut erkennen. Sollten Sie bei Ihren Garnelen eine milchige Färbung feststellen, ist es meistens schon zu spät. Die betroffenen Tiere verenden oft binnen weniger Stunden und sollten unverzüglich aus dem Becken entfernt werden.
Behandlung:
Wie bereits angesprochen ist die Heilung der Milchkrankheit ein schwieriges Unterfangen. Die Krankheitserreger sind robuste Gesellen und gegen eine Vielzahl der handelsüblichen Medikamente immun. Es wurden zwar bereits Versuche mit diversen Penicillinen und „Toltrazuril“ unternommen, der Erfolg war aber eher mäßig.