Nelkenkopfbandwürmer (Caryophyllaeus und Khawai)
Ein großer Teil der Fischerkrankungen wird durch Bandwürmer ausgelöst. Die zu den Cestoden gehörenden Übeltäter gelten aus ausgesprochen alte und geläufige Parasiten. Seit Ewigkeiten befallen die Schmarotzer den Fischbestand in Teichen, Aquarien und Gewässern und sind vielen Fischfreunden und Aquarianern ein Dorn im Auge. Die Anzahl der Bandwürmer hat aktuell eine so gigantische Dimension erreicht, dass man die jeweiligen Arten weder zählen, noch benennen kann.
Ursache:
Ein Nelkenkopfbandwurm-Befall wird durch ein Überangebot an Nelkenkopfbandwürmern hervorgerufen. Bei den Schädlingen handelt es sich in erster Linie um Repräsentanten der Familie Caryophyllaeus fimbriceps sowie der Khawia simensis, welche sich mit Vorliebe an Karpfen und Brachsen vergreifen. Kleiner Schmarotzer – große Wirkung. Wenngleich der Nebelkopfbandwurm lediglich eine Größe von 3 – 17 cm erreicht, macht er Anglern und Fischzüchtern das Leben schwer. Der Krankheitserreger aus Nahost hat sich im Verlauf der Jahre im mitteleuropäischen Raum etabliert und ausgebreitet. Nelkenkopfbandwurm-Befälle hängen momentan wie ein Damoklesschwert über dem Karpfenbestand der einheimischen Flüsse und Seen.
Wie bereits angedeutet existieren weltweit über 3.000 Bandwürmer. Bei einem Großteil davon handelt es sich um Parasiten, welche Ihre Fische als Wirtstiere missbrauchen. Neben den unzähligen Bandwürmern hat auch die Gattung der Nelkenkopfbandwürmer Zuwachs bekommen. Der Neuzugang hört auf den klangvollen Namen Atractolytocestus huronensis Anthony, stammt ursprünglich aus Ungarn und wütet seit 2004 unter deutschen Karpfenbeständen.
Der Befall der Nelkenkopfbandwürmer erinnert in ihrer Vorgehensweise stark an die Infektion durch andere Parasiten. Der Schmarotzer sucht sich ein passendes „Objekt der Begierde“ befällt dieses, setzt sich in dessen Innerem fest und benutzt das infizierte „Opfer“ als Wirtstier. Im Fisch selbst hält sich der Parasit mit Vorliebe in der Darmwand auf. Unter Beihilfe seines Kopfes kann sich der Erreger dort verankern und die Darmschleimhaut des Tieres massiv beschädigen. Beobachtungen haben gezeigt, dass ein Nelkenkopfbandwurm-Befall bei den betroffenen Fischen zu einer Reizung und Entzündung der Darmschleimhaut kommt. Als Resultat daraus stirbt die Darmschleimhaut des Fisches ab und löst sich ab. Dieser Tatsachenbestand ist für den „Patienten“ mit weiterführenden gesundheitsschädigenden Risiken verbunden. Eine Reduktion der Darmschleimhaut führt bei den Karpfen zu einem Rückgang der Nahrungsaufnahme. Die Tiere magern ab und verenden.
Behandlung:
Die Behandlung eines Nelkenkopfbandwurmbefalls gestaltet sich als ausgesprochen kompliziert. Obgleich man die Parasiten nach einer gezielten Öffnung des Darms auch ohne Lupe gut erkennen kann, kann man sie nicht mit Medikamenten bekämpfen. Da die Fischerkrankung hauptsächlich in offenen Gewässern auftritt, ist bei einem Ausbruch unverzüglich ein Tierarzt zu verständigen. Dieser verabreicht im Regelfall ein Spezialfutter, welches die Parasiten im Darm der Fische unschädlich macht.