Nitrit- und Nitratvergiftung
Nitrit (NO2) ist immer Gift für Ihr Aquarium bzw. dessen Bewohner, Nitrat (NO3) in einer hohen Dosis (über 40 mg) ebenfalls. Eine Vielzahl an Fischkrankheiten entsteht durch bedrohliche Substanzen im Beckenwasser. Sie als Fischfreund und Aquarianer haben sich nicht selten mit den Folgen von Vergiftungserscheinungen im Aquarium auseinanderzusetzen. Diese können von mannigfaltiger Natur sein und gehen auf verschiedene Ursachen zurück. Man differenziert hierbei zwischen Vergiftungen welche sich im Beckenwasser bilden und solchen, welche dem Wasser von außerhalb zugeführt werden. Es existieren Berichte über CO2-Vergiftungen, Ammoniakvergiftungen sowie Kupfer- oder Chlorvergiftungen. Am geläufigsten ist allerdings die Nitrat- und Nitritvergiftung. Bei einer Nitrit- und Nitratvergiftung müssen Sie als Halter schnell handeln. Nitrit ist in hohem Maße giftig und aus eben diesem Grund lebensbedrohlich für Ihre schuppigen Freunde.
Ursache:
Nitrit dürfte in Ihrem Becken eigentlich gar nicht vorkommen ausser vielleicht in der Einlaufphase in der sich aber auch eh noch kein Tier im Becken befinden sollte. Unglücklicherweise kann es dennoch bei gewissen Gelegenheiten zu einem erhöhten Nitritgehalt im Wasser kommen. Man spricht dann von einer Nitritvergiftung. Nitrit ist das Produkt des Stickstoffkreislaufes, welcher im Verlauf des biologischen Abbauprozesses im Aquarium stattfindet. Die Abfallprodukte der Fische erzeugen bedrohlich-giftige Stoffe, welche sich den Tieren auf die Kiemen legen oder im Blut ansammeln. Die betroffenen Fische haben als Folge daraus mit Atemnot zu kämpfen. Weitere Ursachen für einen erhöhten Nitritgehalt im Becken wären beispielsweise ein instabiler Bakterienhaushalt aufgrund eines bakteriziden Arzneimittels, inadäquate pH-Werte, zu viele Fische auf zu engem Raum sowie zu große und zu häufige Futterrationen. Nitritvergiftungen treten bevorzugt in neuen oder neu eingerichteten Aquarien auf. Es ist ein unbestreitbares Faktum, dass sich im Becken erst die elementaren Bakterienkulturen ansiedeln müssen. Man spricht bei diesem Prozess vom „Einfahren“. Die Darlegungen haben gezeigt, dass es sich bei der Nitrit- und Nitratvergiftung um eine sich innerhalb des Aquariums entwickelnde Vergiftung handelt.
Bei der Nitratvergiftung handelt es sich um die Folgeerscheinung einer Nitritvergiftung. Glücklicherweise ist diese Diagnose weitaus weniger bedrohlich für Ihre schuppigen Freunde. Da Nitrat einen lebensnotwendigen Nährstoffspender für Ihre Wasserpflanzen darstellt, verfügt Ihr Beckenwasser permanent über einen gewissen Nitratanteil. Ein Nitratgehalt von bis zu 40 mg/l ist für Ihren Beckenbesatz unbedenklich. Erst wenn die Nitratmenge die Grenze überschreitet, sollten Sie zur Tat schreiten. Zur schnellen Überprüfung des Nitrit- oder Nitratwertes bieten sich Teststreifen an, welche in der Regel gleichzeitig beide Werte erfassen.
Symptome:
Die Symptome einer Nitrit- und Nitratvergiftung weisen in ihrem Krankheitsbild deutliche Parallelen zu einem Sauerstoffmangel auf. Die betroffenen Tiere atmen schwer, führen heftige Kiemenbewegungen durch, schnappen permanent nach Luft und halten sich bevorzugt an der Wasseroberfläche auf. Zusätzlich dazu neigen die „Patienten“ manchmal zum Scheuern weil sie versuchen Ihre Kiemen wieder frei zu bekommen. Übrigens schadet Nitrit eher Fischen während Garnelen eher auf Nitrat empfindlich sind!
Behandlung:
Obgleich ein erhöhter Nitritgehalt giftig für Ihren Fischbestand ist, ist eine Nitrit- und Nitratvergiftung bei frühzeitigem entdecken kein Grund zur Besorgnis. Die Behandlungsmethode ist hierbei ganz einfach. Alles was Sie tun müssen ist, den Vorfall rechtzeitig zu erkennen und sofort Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Gezielte große Wasserwechsel sowie eine Optimierung der Wasserqualität reichen im Normalfall aus. Wenn es sich um ein Aquarium in der Einlaufphase handelt empfiehlt es sich NICHT, Ihre Filter zu reinigen wenn Sie Nitrit im Wasser feststellen. Sie sollten einfach etwas abwarten und den Wert im Auge behalten bis sich die passenden Bakterien gebildet haben die Nitrit zum weniger gefährlichen Nitrat abbauen. Wenn Sie im laufenden Becken jedoch Nitrit feststellen helfen Filterbakterien aus einem eingelaufenen Becken oder aus dem Handel und die bereits erwähnten Wasserwechsel. Wenn im laufenden Becken der Nitratgehalt zu hoch ist sollten Sie ihre Filtermedien (KALT!) reinigen oder bei Bedarf ersetzen, ausserdem sollten Sie die Fütterungsgewohnheiten überdenken sowie den Fischbestand gegebenenfalls senken. Schnellwachsende Wasserpflanzen helfen ebenfalls dabei den Nitratgehalt des Wassers zu regulieren. Überschüssiges Nitrat wird durch Wasserwechsel entfernt.
Wenn Sie alle diese Regelungen beachten und von Zeit zu Zeit den Nitritgehalt in Ihrem Becken überprüfen, dürfte eine Nitrit- oder Nitratvergiftung keine Komplikationen für Sie und Ihren Beckenbestand darstellen.