Schlafkrankheit
Wenn Ihren Kois häufig "die Augen zufallen", sind sie nicht erschöpft und halten nun ein wohlverdientes Nickerchen. Vielmehr leiden sie unter einer ernst zu nehmenden Fischkrankheit. Medizinische Studien haben gezeigt, dass nicht nur wir Menschen, sondern auch Fische an der sogenannten Schlafkrankheit erkranken können. Insbesondere Kois und Speisekarpfen sind von der besonderen Form der Schlafkrankheit betroffen.
Die Schlafkrankheit der Kois und Karpfen treibt bereits seit mehreren Jahrzehnten ihr Unwesen. Die Fischkrankheit wurde das erste Mal etwa 1970 in Japan diagnostiziert. Hieraus resultierend gehen Mediziner und Fachleute sicher davon aus, dass es sich um einen asiatischen Krankheitserreger handelt. Im Hinblick auf den Erreger (Carp Edema Virus) selbst ist man sich allerdings unschlüssig. Es wird jedoch vermutet, dass es sich beim Überträger um ein pockenähnliches Virus handelt. Obgleich die Erkrankung, welche auch als Koi Sleepy Disease (KSD) betitelt wird, über die Anfangsjahre hinweg ein rein japanisches Phänomen blieb, trat die Infektionskrankheit aus dem Land der aufgehenden Sonne mit der Zeit durch den unkontrollierten Export der Fische ohne Quarantänezeiten oder Untersuchungen einen vernichtenden Siegeszug um die Welt an. Die Ausrottung diverser Koi- und Karpfenbestände pflasterten ihren Weg. Binnen kürzester Zeit waren zahlreiche Kois und Karpfen im europäischen Raum im Banne der Schlafkrankheit. In deutschen, französischen, niederländischen und englischen Teichen und Gewässern konnte die todbringende Fischkrankheit bereits angetroffen werden.
Mit der Schlafkrankheit ist leider nicht zu spaßen. Die Infektionskrankheit geht meist mit vielen Verlusten einher. Hintergrundinformationen bezüglich einer erfolgreichen Behandlungsmethode der Schlafkrankheit sind ausgesprochen spärlich. Obgleich sich die Fischkrankheit weiter ausdehnt und zu einem immer akuteren Problem für Koi- und Karpfenhalter wird, sind die Krankheit selbst sowie die Verbreitung noch nicht ausreichend erforscht. Was man hingegen mit Sicherheit sagen kann ist, dass fehlerhafte Umweltbedingungen die Ausdehnung der Infektionskrankheit vorantreiben. Explizit verwiesen sei hierbei auf verunreinigte Teiche und Gewässer, inadäquate Wassertemperaturen sowie unnötige Stresssituationen durch falsche Haltungsbedingungen wie Überbesatz, zu kleine Teiche oder falsche Beifische.
Ursache:
Bei der Schlafkrankheit handelt es sich um eine bedrohliche Infektionskrankheit, welche durch Geißeltierchen aus der Familie der Cryptobie und Tryponsomana hervorgerufen wird. Die kleinen Schädlinge sind lediglich 15 – 25 Mikrometer groß und aus eben diesem Grund mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen. Durch den Biss von Fischegeln siedeln sie auf das Blut der Fische über, wo sie zu ihrer vernichtenden Tat schreiten können. Nachforschungen haben ergeben, dass durch eine Ansteckung mit der Schlafkrankheit die Anzahl roten Blutkörperchen der „Opfer“ um nahezu 40% geschmälert wird.
Symptome:
Das Krankheitsbild der betroffenen Kois und Karpfen ist ziemlich eindeutig. Die sich aus der Infektionskrankheit ergebenen Veränderungen in Optik und Verhalten sind selbst für Laien ersichtlich. Die Schwimmbewegungen der „Patienten“ sind bedeutend langsamer als die ihrer Artgenossen. Zusätzlich dazu neigen sich die infizierten Tiere zur Seite und senken den Kopf in Richtung Beckenboden. Bei genauerer Betrachtung erinnert dieses Verhaltensmuster an eine Schlafposition. Aus eben diesem Grund ist die Infektionskrankheit unter dem Namen „Schlafkrankheit“ weit verbreitet. Darüber hinaus haben die Kois und Karpfen eingefallene Augen, was das Bild des „schlafenden Fisches“ zusätzlich verstärkt. Weitere Anzeichen sind eine einsetzende Appetitlosigkeit sowie eine schlechte Durchblutung der Kiemen. Die „Patienten“ werden blass und magern deutlich ab.
Behandlung:
Berichte über eine effektive Behandlungsmethode liegen aktuell noch nicht vor. Die Schlafkrankheit gilt als nicht heil- und behandelbar. Aus eben diesem Grund ist es von signifikanter Relevanz, die infizierten Fische unverzüglich aus dem Wasser zu entfernen und zu vernichten. Auf diese Art und Weise kann sich die Infektionskrankheit wenigstens nicht weiter verbreiten.