Schwarzkiemenkrankheit (BGD)
Garnelen machen nicht nur auf dem Teller eine gute Figur. Der Freundeskreis der Garnele geht mittlerweile zum Glück weit über die Zielgruppe der Feinschmecker hinaus. Studien haben ergeben, dass die Anzahl der Garnelen-Halter kontinuierlich ansteigt, daran haben auch wir von Interaquaristik sicher einen Anteil. Zwar liegt die Menge der Garnelen-Besitzer noch immer weit unter dem der Fischliebhaber, aber immer mehr Privathaushalte sind mit kleinen Nano-Cubes für Garnelen bestückt, in nicht wenigen dieser Haushalte stehen gleich mehrere Garnelenbecken. Die lustigen und farbenfrohen Gesellen sind pflegeleicht, interessant und unterhaltsam, für Erwachsene und Kinder gleichermassen. Damit das auch so bleibt, müssen Sie als Garnelenfreund und Aquarianer stets um das Wohlergehen Ihres Beckenbesatzes bemüht sein. Wie Fische können selbstverständlich auch Garnelen hin und wieder erkranken.
Eine zum Glück nicht besonders weit verbreitete Krankheit unter Garnelen ist die sogenannte Schwarzkiemen-Krankheit, oder auch Black Gill Disease. Allerdings handelt es sich hierbei nicht um eine Krankheit im herkömmlichen Sinne. Obgleich die Bezeichnung etwas anderes vermuten lässt, haben Sie als Halter es bei der Schwarzkiemen-Krankheit genau genommen nur mit einem Symptom zu tun. Die Kategoriserung von Symptomen als Krankheit ist bei der Garnelenzucht nicht unüblich. Verwiesen sei hierbei z.B. auf die Rostkrankheit, wo ein identisches Verfahren angewandt wurde.
Die Black Gill Disease (BGD) ist noch verhältnismäßig jung. Das erste Aufkommen lässt sich auf das Jahr 1999 zurückdatieren. Betroffen waren weiße Garnelen in South Carolina. Von dort aus startete die Garnelenkrankheit ihren Zug über den Kontinent. Aber es gibt gute Nachrichten. Im Verlauf der Krankheit nehmen die Kiemen und Kiemenbögen der betroffenen Tiere eine bräunliche bis schwarze Farbe an. Diesem Krankheitsbild verdankt die Schwarzkiemen-Krankheit ihren Namen. Diese optische Veränderung ist für Sie als Garnelen-Halter mit dem bloßen Auge sehr gut zu erkennen. Sie können von daher rechtzeitig Gegenmaßnahmen einleiten.
Ursachen:
Im Hinblick auf den Auslöser der Schwarzkiemen-Krankheit möchten wir uns auf die Gründe für ein Auftreten der Erkrankung im Aquarium beschränken. In diversen Internetforen stellen besorgte Garnelen-Halter häufiger die Frage, wer oder was für diese Erkrankung verantwortlich ist und wie sie in das Becken gelangen konnte. Die Ursachen lassen sich nicht auf einen einheitlichen „Sündenbock“ reduzieren. Es ist durchaus plausibel, dass die Schwarzkiemen-Krankheit durch bereits infizierte Neuankömmlinge in Ihr Becken gelangen und sich dort verbreiten konnte, vielleicht war sie aber auch schon vorher da, kam nur nicht zum Ausbruch. Sie sollten auch bei der Anschaffung von neuen Garnelen besser Vorsicht walten lassen. Untersuchen Sie die „Kandidaten“ auf mögliche Krankheitserreger und bewahren Sie sie in der Anfangsphase im Optimalfall in einem dafür vorgesehenen Auffangbecken zur Beobachtung auf bevor sie zu den bereits vorhandenen Tieren dürfen.
Zusätzlich dazu gehen Experten davon aus, dass eine Schwarzkiemen-Krankheit im Becken auf eine bakterielle Infektion, einen Pilzbefall oder auch einen zu hohen Ammoniak- und Nitritgehalt im Beckenwasser zurückzuführen ist. Es empfiehlt sich, zuerst die Wasserwerte auf eine Vergiftung zu untersuchen.
Symptome:
Eine Schwarzkiemen-Krankheit unter Ihrem Garnelenbestand lässt sich nicht lange geheim halten. Die „Patienten“ nehmen eine schwarze Färbung an, die sich von den Kiemenspitzen auf den Kiemenbogen ausbreitet. Darüber hinaus leiden die infizierten Tiere an Sauerstoffmangel und Verweigern die Nahrungsaufnahme.
Behandlung:
Sie als Garnelen-Halter können ganz beruhigt bleiben falls Sie diese Krankheit bei Ihren Tieren entdecken sollten. Eine Schwarzkiemen-Krankheit ist problemlos heilbar. Sie sollten nur davor den Auslöser ausmachen und eine dementsprechende Heilmethode anwenden. Mit Antibiotika und Seemandelbaum-Blättern wurden immer positive Erfolge erzielt. Zum Start der Behandlung sollten Sie mehrere kleinere Teilwasserwechsel (3x 30-40%) ausführen, einen großen Wasserwechsel vertragen die geschwächten Tiere nicht gut, daher bitte in mehreren Häppchen mit 1-2 Stunden Pause dazwischen machen.
Damit Sie und Ihre Lieblinge auch weiterhin verschont bleiben ist es ratsam, Wasserwechsel immer regelmäßig durchzuführen, den Bodengrund gelegentlich abzusaugen, die Futterrationen zu überdenken sowie die Wasserqualität zu optimieren. Die weiter oben bereits erwähnten Seemandelbaumblätter wirken zusätzlich krankheitsvorbeugend.