Aquaristik ohne Heizer? Geht nicht! Geht doch, und auch in bunt.
Die derzeitigen Diskussionen über die steigenden Energiekosten berühren auch das schöne Hobby der Aquaristik. Beleuchtung, Heizung und auch die Filterung bzw. Luftpumpen wird mit Strom betrieben. Schaut man sich die einzelnen Geräte jedoch separiert an und legt man dann auch noch eine aktuelle Studie zu Grunde, so wird mehr als die Hälfte, also 61%, der Strommenge von der Aquarienheizung verbraucht. In diesem Artikel soll betrachtet werden, welche Möglichkeiten und Vorteile sich eröffnen, wenn ein Aquarium ohne Heizung betrieben wird.
Da alle Aquarientiere wechselwarm sind, ist ihr Stoffwechsel, das heißt der Nahrungsbedarf auf der einen Seite und somit auch die Menge an Ausscheidungen auf der anderen Seite, von der Umgebungstemperatur abhängig. Wird weniger Futter benötigt und gefüttert, so ist auch die Nährstoffbelastung (Nitrat- und Phosphatgehalt) geringer. Das bedeutet: Weniger Algenwuchs, weniger Mulm! Ein wichtiger Punkt bzgl. der Pflanzen ist an dieser Stelle auch zu nennen: Alle Pflanzen gedeihen auch in einem unbeheizten Aquarium!
Bei einer Zimmertemperatur von 22 °C wird sich ein mit Wasser gefülltes Gefäß nach ein paar Tagen bei einer Temperatur von ca. 18 °C einpendeln. Dieser Wert hört sich auf den ersten Blick recht niedrig an, doch fühlt sich die überwiegende Zahl an Zwerg- und Großarmgarnelen in diesem Bereich sehr wohl, da diese diese Temperatur aus ihren Ursprungsgewässern gewohnt sind.
Doch Achtung: Fächergarnelen und auch die sogenannten Sulawesi Garnelen wie: Kardinalsgarnele, White Orchid oder Weisspunkt-Kardinalsgarnelen eignen sich NICHT für ein ungeheiztes Aquarium, da sie deutlich wärmeres Wasser brauchen, damit sie sich wohl fühlen.
Wird das Aquarium über einen Innenfilter gereinigt und ist das Aquarium beleuchtet, so geben diese beiden Geräte wiederum Wärme an das Wasser ab. In welchem Maß sich die Temperatur erhöht hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Es kann durchaus sein, dass ein Aquarium je nach Standort, eingesetzter Technik, Beleuchtungszeit und Zimmertemperatur auch ohne Heizer, allein von der von den Geräten abgegebenen Wärme, tagsüber, bzw. zu den Zeiten in denen die Beleuchtung eingeschaltet ist, eine Temperatur von 24 °C erreicht! Der folgende Vorschlag ist ein Versuch, der recht einfach durchzuführen ist und verdeutlichen soll, welche Temperatur das Aquarium hat, wenn ausschließlich die Wärme des Innenfilters und der Beleuchtung einwirkt: Am besten an einem Wochenende, an dem regelmäßig fachkundige Menschen vor Ort sind, den Stecker der Heizung heraus ziehen. Die Wärmekapazität des Wassers verhindert einen „sofortigen“ Absturz. In der Regel ist frühestens am Nachmittag eine Veränderung nach unten zu erkennen. Falls die Temperatur für eine kurze Zeit auf unter 17 °C absinken sollte, ist es für gesunde Fische kein Problem. Wird die Heizung wieder eingeschaltet, so ist das Aquarium sehr bald wieder im eingestellten Temperaturbereich.
Hier finden Sie eine Aufstellung an Tieren, die geeignet sind, in einem ungeheizten Aquarium mit einer Temperatur von mindestens 17 °C artgerecht gehalten zu werden:
Garnelen:
Alle Zwerggarnelen, außer Sulawesi-Garnelen
Alle Großarmgarnelen, Macrobrachium
Krebse:
Alle Krebse, Cherax, Procambarus, Cambarellus
Schnecken:
Kleine Posthornschnecke, Planorbella duryi Paradiesschnecke, Marisa cornuarietis Quellblasenschnecke, Physa marmorata Turmdeckelschnecke, Melanoides marmorata Zebra-Apfelschnecke, Asolene spixi
Fische:
Marmorpanzerwels, Corydoras paleatus
Metallpanzerwels, Corydoras aeneus
Australische Wüstengrundel, Chlamydogobius eremius
Brokatbarbe, Puntius semifasciolatus „Schuberti“
Messingbarbe, Puntius semifasciolatus
Kardinalfisch, Tanichthys albonubes
Regenbogen-Elritze, Notropis chrosomus
Rotflossen-Orfe, Notropis lutrensis
Alle Ohrgitterharnischwelse, Otocinclus, Nannoptopoma spp.
Ballonkopf-Erdfresser, Gymnogeophagus balzani
Paradiesfisch, Macropodus opercularis
Bitterlingsbarbe, Puntius titteya
Blaubarsch, Badis badis
Schabracken-Panzerwels, Scleromystax barbatus
Banderolen-Kärpfling, Xenotoca eiseni
Flitterkärpfling, Ameca splendens
Alle Killifische aus Afrika
Burma-Stichling, Indostomus crocodilus
Alle Flossensauger, Sewellia, Gasteromyzon, Beaufortia, Homaloptera
Corica Schmerle, Schistura corica
Dadybujors Kielbauchbärbling, Chela dadyburjori
Deltaflügel-Zwergwels, Hara jerdoni
Dreibandbarbe, Dawkinsia arulius
Eilandbarbe, Puntius oligolepis
Feenbärblinge der Gattung Danionella
Feuermaulbuntbarsch, Thorichthys meeki
Fireline-Bärbling, Devario sondhii
Flächigroter Blaubarsch, Dario hysginon
Alle Prachtgrundkärpflinge, Nothobranchius spp.
Alle Schlangenkopffische aus Indien, Channa spp.
Alle Gebirgsharnischwelse, Chaetostoma sppp.
Gefleckter Reiskärpfling, Oryzias dancena
Alle Saugbarben, Garra spp. Glimmerlabeo
Indischer Algenfresser, Crossocheilus latius
Goldköpfchen, Sawbwa resplendens
Glühkohlenbarbe, Puntius fasciatus
Zebrabärbling, Brachydanio rerio
Goldbuntbarsch, Thorichthys aureum
Goldener Streifenhechtling, Aplocheilus lineatus
Großmaulwels, Chaca chaca
Grünflossenbuntbarsch, Cryptoheros nigrofasciatum
Gürtelstachelaal, Macrognathus circumcinctus
Alle Schwertträger, bis auf seltene südamerikanische, Xiphophorus helleri
Indischer Zwergstachelaal, Macrognathus pancalus
Alle Zwergschmerlen, Yunnanilus
Johnstons Leuchtaugenfisch, Aplocheilichthys johnstoni
Kajal-Zwergblaubarsch, Dario kajal
Kangal-Knabberfisch, Garra rufa
Katzenaugenschmerle, Canthophrys gongata
Kleine Süßwassernadel, Enneacampus ansorgii
Kleiner Leuchtaugenbärbling, Rasbora dorsiocellata macrophtalma
Kletterfisch, Anabas testudineus
Kobaltwels, Mystus tengara
Kyathitbärbling, Danio kyathit
Längsband-Zwergbärbling, Boraras urophtalmoides
LDA 25 Pitbull Pleco, Parotocinclus jumbo
Leopardbärbling, Brachydanio frankei
Leopardschmerle, Acanthocobitis botia
Süßwasserflunder, Archiroides leucoryhnchos
Madras-Hechtling, Aplocheilus blockii
Marmor-Ancistrus, LDA 08, Ancistrus claro
Maskarabarbe, Dawkinsia assimilis
Megistus-Wels, Ernstichthys megistrus
Messerschwanz-Kärpfling, Alfaro cultratus
Normans Leuchtaugenfisch, Aplocheilichthys normani
Orangegürtel-Schmerle, Schistura balteata
Pandaschmerle, Protomyzon pachychilus
Pantherschmerle, Lepidocephalichthys guntea
Perlhuhnbärbling, Danio margaritatus
Panda-Prachtalgenfresser, Garra flavatra
Prachtbarbe, Puntius conchonius
Purpurschlankbarbe, Devario atropurpureus
Querbandhechtling, Epiplaty dageti
Querstreifen-Zwergbärbling, Danio erythromicron
Ringelhechtling, Pseudoepiplaty annulatus
Rosenbärbling, Danio roseus
Roter Badis, Badis ruber
Roter Ecuador Buntbarsch, „Cichlasoma“ festae
Rotrückenmakropode, Macropodus erythropterus
Rotschwanz-Garra, Garra spilota
Rubinbarbe, Puntius ticto
Lachsdanio, Rubindanio, Danio choprae
Rundschwanz-Makropode, Macropodus opercularis
Savona-Schmerle, Schistura savona
Scharlachroter Zwergblaubarsch, Dario dario
Schillerbärbling, Brachydanio albolineatus
Schlangenhaut-Zwergbärbling, Danio aesculapi
Schmetterlingswels, Hara hara
Schwarzer Makropode, Macropodus concolor
Schwarzfleckbarbe, Dawkinsia filamentosus
Shaws Gebirgswels, Laguvia shawi
Smaragd-Zwergrasbora, Microdevario kubotai
Spitzkopf-Gurami, Ctenops nobilis
Stachelaal, Macrognatus lineomaculatus
Sternchenschmerle, Botia kubotai
Teufelswels, Bagarius bagarius
Tüpfelbärbling, Danio nigrofasciatus
Türkisbärbling, Danio devario
Vielfarbiger Maulbrüter, Pseudocrenilabrus multicolor
Vietnamesischer Kardinalfisch, Tanichthys micagemmae
Weißwangengrundel, Rhinogobius duospilus
Wespenwels, Akysis vespa
Zebrabuntbarsch „Honduras Red Point“, Cryptoheros nigrofasciatus
Zwergkärpfling, Heterandria formosa
Zwergleopardbärbling, Danio tinwini
Zwergschwarzbarsch, Elassoma evergladei