Gelbbauchunke, Bombina variegata
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Gelbbauchunke, Bombina variegata
Deutscher Name: | Gelbbauchunke |
Wissenschaftlich: | Bombina variegata |
Synonyme: | Gelbbauchkröte, Bombina scabra (veraltet) |
Herkunft: | Mittel- und Südeuropa – feuchte Wiesen, Tümpel, Auenlandschaften und lichte Waldgebiete |
Lebensweise: | Semi-aquatisch, dämmerungs- und tagaktiv, saisonal wechselnde Wasser- und Landnutzung |
Haltungsform: | Niedriges Aquaterrarium oder Paludarium mit flachen Wasserzonen und Landanteil |
Mindestgröße des Terrariums: | 80x40x40 cm (LxBxH) für ein Paar, für Gruppen entsprechend größer |
Temperatur & Luftfeuchtigkeit: | 20-25°C tagsüber, leichte Nachtabsenkung, 60-80 % Luftfeuchtigkeit |
Beleuchtung: | Tageslicht-LEDs, UV-A-Anteil förderlich, keine intensive UVB-Strahlung nötig |
Bodengrund: | Ungedüngter Humusboden mit Laub, Moosen und Kieszonen am Wasser |
Futter: | Kleine Insekten, Larven, Mücken, Asseln, Kalzium- und Vitaminzugabe empfohlen |
Maximale Größe: | 4-5 cm |
Lebensraum und Verhalten der Gelbbauchunke (Bombina variegata)
Die Gelbbauchunke ist eine auffallende kleine Amphibie, die vor allem durch ihre leuchtend gelbe, oft schwarz gefleckte Bauchseite Aufmerksamkeit erregt. In freier Natur lebt sie in offenen, feuchten Landschaften wie Auenwäldern, Wiesen mit temporären Tümpeln oder Kiesgruben. Sie ist eng an naturnahe Gewässer gebunden, die nicht zu tief sein dürfen, da sie dort ihre Kaulquappen absetzt. Im Verhalten zeigt sie sich tagsüber sehr aktiv, sonnt sich gerne auf flachen Steinen oder am Uferrand und taucht bei Gefahr blitzschnell ab. Die Gelbbauchunke kann dank ihrer Hautstruktur sowohl im Wasser als auch an Land sehr gut leben und nutzt je nach Witterung beide Bereiche intensiv. Ihre Warnfärbung dient als Signal für Fressfeinde: Achtung, ich schmecke nicht! Tatsächlich sondern Unken bei Bedrohung ein leicht reizendes Sekret ab, das in der Natur abschreckend wirkt. Bei guter Pflege zeigt sie sich im Terrarium lebhaft, neugierig und robust.
Die richtige Haltung im Terrarium
Gelbbauchunken benötigen ein niedriges Aquaterrarium oder Paludarium mit einem großzügigen Wasseranteil und einem gut zugänglichen Landteil. Wichtig sind flache Wasserzonen, in denen die Tiere bequem sitzen oder sich sonnen können. Ein Wasserstand von etwa 5-15 cm ist ideal. Landbereiche können mit Moos, Korkrinde oder flachen Steinen gestaltet werden. Als Einrichtung empfehlen sich Übergänge zwischen Wasser und Land, zum Beispiel durch Schrägen aus Wurzeln oder Steinen. Die Tiere klettern zwar nicht aktiv an Glaswänden, nutzen aber ihre Umgebung sehr effektiv. Ein engmaschiger Deckel verhindert ungewollte Ausbrüche.
Die richtige Bepflanzung
Die Bepflanzung sollte naturnah und pflegeleicht sein. Ideal sind robuste Wasserpflanzen wie Wasserkelch oder Ceratopteris sowie Landpflanzen wie Moos, Sumpf-Vergissmeinnicht oder Zwergsegge. Die Pflanzen bieten Deckung, helfen bei der Strukturierung des Lebensraums und unterstützen ein stabiles Mikroklima. Schwimmpflanzen wie Froschbiss oder Schwimmfarn können zusätzlich Schattenbereiche schaffen. Wichtig: keine düngemittelhaltigen Pflanzen einsetzen, um Hautreizungen zu vermeiden.
Beleuchtung, Temperatur & Luftfeuchtigkeit
Als tagaktive Amphibien profitieren Gelbbauchunken von einer regelmäßigen Beleuchtung mit LED-Tageslichtröhren. UV-A-Anteile fördern das natürliche Verhalten, intensive UVB-Strahlung ist nicht zwingend erforderlich. Die Temperatur sollte tagsüber zwischen 20 und 25°C liegen, mit einer Nachtabsenkung auf etwa 18°C. Zur Beheizung eignen sich Heizmatten an der Seitenwand oder ein regelbarer Spot, der eine kleine Sonneninsel schafft. Wichtig ist die Absicherung gegen Überhitzung. Die Luftfeuchtigkeit liegt optimal bei 60 bis 80 % und kann durch manuelles Besprühen oder eine kleine Beregnungsanlage reguliert werden. Ein Hygrometer hilft, stabile Werte zu überwachen.
Fütterung: Was frisst die Gelbbauchunke?
Die Gelbbauchunke ist ein aktiver Insektenfresser, der sich vor allem von kleinen Lebendfuttertieren ernährt. Dazu zählen Fruchtfliegen, kleine Heimchen, Springschwänze, Mückenlarven, Enchytraeen oder weiße Asseln. Die Fütterung sollte abwechslungsreich erfolgen, um den Nährstoffbedarf abzudecken. Eine regelmäßige Zugabe von Vitamin- und Kalziumpräparaten ist wichtig für die gesunde Entwicklung und beugt Mangelerscheinungen vor. Die Tiere nehmen die Nahrung meist direkt von der Wasseroberfläche oder vom Boden auf.
Geschlechtsunterschiede bei Bombina variegata
Männchen bleiben etwas kleiner und haben während der Paarungszeit verdickte Daumenballen sowie deutlich sichtbare Schallblasen. Ihre Rufaktivität ist ein deutliches Unterscheidungsmerkmal. Weibchen sind meist größer und voluminöser gebaut.
Zucht, Fortpflanzung und Entwicklung
Die Fortpflanzung erfolgt bevorzugt in flachen, sonnigen Wasserzonen. Nach der Balz durch Rufe der Männchen legen die Weibchen ihre Eier in kleinen Portionen an Wasserpflanzen oder Steinen ab. Die Kaulquappen schlüpfen nach wenigen Tagen und entwickeln sich je nach Temperatur innerhalb von 4 bis 8 Wochen zu fertigen Unken. Eine Zucht im Terrarium ist möglich, wenn naturnahe Bedingungen simuliert werden.
Die Endgröße und Lebenserwartung von Bombina variegata
Gelbbauchunken erreichen eine Körperlänge von etwa 4 bis 5 cm. Trotz ihrer geringen Größe können sie bei guter Pflege ein Alter von 10 bis 15 Jahren erreichen und bleiben über viele Jahre hinweg aktiv und vital.
Nice-to-Know: Warnfärbung mit Bedeutung
Die auffällige gelb-schwarze Bauchzeichnung dient nicht nur der Tarnung, sondern hat eine klare Funktion: Bei Bedrohung rollt sich die Unke auf den Rücken und präsentiert ihr auffälliges Muster – ein deutliches Signal an Fressfeinde. Diese sogenannte "Unkenreflex"-Haltung wird von einem leicht giftigen Hautsekret begleitet, das unangenehm schmecken kann. Für den Menschen ist es ungefährlich, kann bei empfindlicher Haut aber leichte Reizungen hervorrufen.
Giftigkeit und Vorsichtsmaßnahmen
Bombina variegata produziert ein mildes Hautsekret, das Fressfeinde abschrecken soll. Bei empfindlichen Personen kann es bei direktem Hautkontakt zu leichten Irritationen kommen, vor allem an Schleimhäuten oder offenen Hautstellen. Nach dem Handling sollten daher immer die Hände gewaschen werden. Eine generelle Gefahr für den Menschen besteht nicht, dennoch ist ein respektvoller und vorsichtiger Umgang empfehlenswert, besonders im Hinblick auf Kinder oder andere Haustiere wie Hunde und Katzen.
Temperaturbereiche: | Mässig warm (22-23°C) - wenig zuheizen, Warm (24-26°C) - heizen, Zimmertemperatur (19-21°C) - kein Heizer in beheizten Räumen |
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