Futtertiere im Terrarium - darauf sollten Terrarienbesitzer achten
Terrarientiere brauchen eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung in möglichst naturnaher Form. Dies gilt natürlich auch für die Arten, die sich hauptsächlich von Fleisch und Fisch ernähren. Damit sich auch wirklich alle Terrarienbewohner wohlfühlen, bietet der Fachhandel Futterinsekten und größere Futtertiere in großer Auswahl an. Während viele Arten mit Futterinsekten zufrieden sind, bevorzugen andere Terrarienbewohner Futtertiere wie Mäuse und Ratten und Fische. Natürlich müssen die Tiere auch Flüssigkeit zu sich nehmen, wobei der Bedarf an Feuchtigkeit von Art zu Art abweicht.
Gesundes Futter sorgt für gesunde Terrarientiere
Nicht alle Tiere im Terrarium begnügen sich mit Futterinsekten und nicht alle akzeptieren tiefgefrorene Futtertiere. So unterschiedlich wie die ernährungsphysiologischen Bedürfnisse der Terrarientiere ist auch ihr Fraßverhalten und ihre Futter-Toleranz. Die Verfütterung lebender Futtertiere ist umstritten und lässt sich oft vermeiden. Einige Terrarientiere sind in dieser Hinsicht toleranter als andere. Was ist aus ethischer und rechtlicher Sicht bei der Fütterung mit Wirbeltieren zu beachten? Wie ernähre ich Terrarientiere ganzheitlich und abwechslungsreich? Welche Futterinsekten lassen sich zuhause einfach halten und pflegen? Die Antworten erhalten Sie hier.
Futterinsekten machen das natürliche Umfeld im Terrarium perfekt
Futterinsekten lassen sich als Lebendfutter beziehen und vom Terrarienbesitzer bis zur Vergabe in geeeigneten Boxen halten. Zu den beliebtesten Futterinsekten zählen Wanderheuschrecken, Heimchen und die verschiedene Grillenarten. Auch Asseln, Essigfliegen, Springschwänze, flugunfähige Stubenfliegen und Rosenkäfer sind als Insektenfutter beliebt. Tropische Schaben, Wachsmotten, Käferlarven, Mehlkäfer und Schwarzkäfer sorgen für Abwechslung im Nahrungsangebot.
Futterinsekten ernähren und pflegen
Um von Futterinsekten mit hohem Nährwert zu profitieren, ist auf die richtige Auswahl der Insekten und eine artgerechte Haltung und Ernährung der Futtertiere zu achten. Dazu gehört, die Insekten nach dem Kauf aus der engen Verkaufsbox zu befreien und in eine größere Box zu geben. Mit Katzengras, frischen Salaten und Gemüsesorten in der Box lassen sich die Tiere oft auch ohne Zugabe von Fertigfutter und Fertigpulver gut ernähren. Haferflocken geben einen naturnahen Bodenbelag ab und werden von einigen Insekten gern zur Nahrungsergänzung genutzt. Die Lebendhaltung von Futterinsekten gelingt mit Heimchen und heimischen Grillen schon bei Zimmertemperatur. Heuschrecken sind besonders beliebte Nährstofflieferanten für viele Terrarientiere, benötigen aber eine Heizmatte und eine helle Beleuchtung, um sich wohl zu fühlen. Daneben sollte auch auf abgeschattete Bereiche hergestellt werden, damit die Futterinsekten sich ihrem Instinkt folgend verstecken können.
Frostfutter - praktisch, vielfältig und einfach handhabbar
Viele Futtertiere sind in gefrosteter Form erhältlich - das erleichtert die Fütterung. Als Frostfutter für Terrarientiere sind unter anderem Mäuse, Meerschweinchen und Fische im Fachhandel zu kaufen. Zur Verfütterung an größere Terrarientiere sind auch Ratten und Kaninchen als Frostfutter im Angebot. Bei der Haltung der Futtertiere achten führende Anbieter darauf, dass die Belange des Tierschutzes erfüllt werden und die Gehege der Futtertiere hohen Qualitätsansprüchen genügen. Die Futtertiere werden artgerecht aufgezogen und schonend getötet. Zur Vermeidung von Keimbildung und Bakterien sollten die gefrosteten Tiere sanft aufgetaut und nach dem Aufwärmen in warmem Wasser direkt verfüttert werden.
Vitamine und Mineralien nicht vergessen
Damit die Terrarienbewohner bei einer vorwiegenden Ernährung mit Frostfutter ausreichend mit Vitaminen und Mineralien versorgt werden, hat der Fachhandel passende Nahrungsergänzungsprodukte für Terrarientiere im Angebot. Die aufgetauten Futtertiere lassen sich mit einer Vitamin-Mineralien-Mischung bestäuben und in einer von den Tieren akzeptierten Form darreichen. Einige Vitamin-Präparate lassen sich auch vor der Fütterung in die Futtertiere spritzen. Flüssige Vitaminlösungen lassen sich gut dosieren und auch in das Trinkwasser mischen. Dennoch sollten tiefgekühlte Futtertiere nicht über Monate in der Tiefkühltruhe gelagert werden, da die schon enthaltenen Proteine und Vitamine schnell verloren gehen.
Lebendige Verfütterung von Wirbeltieren? Das sagt das Gesetz
Die Beutetiere vieler Terrarientiere sind in freier Natur Amphibien, kleine Säugetiere, Fische und Vögel. All diese Wirbeltiere zeichnen sich durch ein knöchernes Skelett aus und besitzen einen Schädel. Sie gelten als höher entwickelte und leidensfähige Tiere, daher haben sie auch als Futtertiere einen hohen Anspruch auf eine den Vorgaben des Tierschutzes genügende Behandlung. Die lebendige Verfütterung von Wirbeltieren ist ein ethischer und juristischer Konflikt, denn laut Tierschutzgesetz darf kein Mensch einem Wirbeltier ohne vernünftigen Grund Schmerz oder Schaden zufügen. Auf der anderen Seite sind Tiere artgerecht zu ernähren. Wann immer es möglich ist, sollten die Wirbeltiere vor der Verfütterung schonend und mit Sachkunde getötet werden, um unnötigen Stress und Leid im Kampf mit dem Räuber im Terrarium zu vermeiden. Die Verfütterung lebender Wirbeltiere ist nur ausnahmsweise zulässig.
Einige Terrarientiere sind wählerisch
Eine solche Ausnahme trifft zum Beispiel auf einige Schlangen zu, die nur lebende Futtertiere akzeptieren. Im Vordergrund sollte stehen, dem Futtertier unnötiges Leiden zu ersparen und beim Terrarientier eine Gewöhnung an die Aufnahme bereits toter Futtertiere zu erreichen. So kann schon die Erwärmung getöteter Wirbeltiere auf die optimale Temperatur helfen, selbst wählerische Terrarientiere wie viele Schlangen an diese Art der Futtervergabe zu gewöhnen. Hierbei hilft dem Terrarienbesitzer ein abgestuftes Vorgehen. Mit der Zeit stellt sich das Feingefühl bei der Futtervergabe von selber ein.
Auf Nährstoffe und vollwertiges Futter achten
Ergänzend zu Futterinsekten verzehren Terrarientiere wie Schildkröten und Chamäleons gern auch Futterpflanzen. Wenn die Futterpflanzen bereits von Futterinsekten wie zum Beispiel Heuschrecken gefressen werden, haben diese Tiere die Nährstoffe der Futterpflanzen bereits aufbereitet. Dies kommt dem nächsten Tier in der Nahrungskette zugute, denn so kann es die Nährstoffe schneller und leichter verstoffwechseln. Grillen und Heuschrecken sind aus ernährungsphysiologischer Sicht ein vollwertiges Futter und lassen sich für viele Reptilien als Hauptfutter verwenden. Beide Arten sollten vor der Verfütterung gut gepflegt und ernährt werden, um die Vitaminen und Mineralien an das Terrarientier innerhalb der Nahrungskette weiterzureichen.
Feuchtigkeitsaufnahme - wichtig für Futterinsekten und Terrarientiere
Auch Futterinsekten sind auf eine ausreichende Feuchtigkeitsaufnahme angewiesen. Dies sollte durch Wassergel gewährleistet werden, denn ein simpler Wassernapf in der Box kann Grillen und Heuschrecken schnell ertrinken lassen. Würmer, Maden und Larven bringen Abwechslung in die Ernährung, sind aber ebenfalls auf Feuchtigkeit angewiesen. Da es sich hier um Insekten handelt, die sich bevorzugt im Erdreich aufhalten, sollte als Boden ein angefeuchtetes Substrat aus dem Fachhandel in Höhe von etwa 10 cm aufgetragen werden.
Ernährungsdefizite vermeiden mit Nahrungsergänzung
Reptilien und Amphibien lassen sich nicht über einen Kamm scheren - auch nicht bei der Frage der adäquaten und gesundheitsfördernden Ernährung der Tiere. Der Terrarienbesitzer sollte sich daher über die physiologischen Bedürfnisse seiner Tiere gut informieren. Die Ernährung ist ein wichtiger Baustein für das Wohlergehen der Tiere. Viele Erkrankungen bei Terrarientieren sind auf Ernährungsmängel zurückzuführen. Neben einer zu reichlichen oder mengenmäßig ungenügenden Kost kann ein Mangel an Vitaminen und Mineralien die Tiere beeinträchtigen und eine Reihe von Krankheiten auslösen. Vorbeugen lässt sich dem mit einer auf die Terrarienbewohner gut abgestimmten Nahrungsergänzung und einem abwechslungsreichen Futterplan.